2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz operieren. Hiervon betreiben die BLS AG mit 449 km, di, Diplomica Verlag<
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2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz operieren. Hiervon betreiben die BLS AG, Diplomica Verlag<
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Bahngesellschaften in Europa ¿ Eine vergleichende Markt- und Wettbewerbsanalyse - neues Buch
2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz operi, Diplomica Verlag<
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Bahngesellschaften in Europa ¿ Eine vergleichende Markt- und Wettbewerbsanalyse - neues Buch
2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweiz, Diplomica Verlag<
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Bahngesellschaften in Europa ¿ Eine vergleichende Markt- und Wettbewerbsanalyse - neues Buch
2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz o, Diplomica Verlag<
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2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz operieren. Hiervon betreiben die BLS AG mit 449 km, di, Diplomica Verlag<
2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz operieren. Hiervon betreiben die BLS AG, Diplomica Verlag<
Bahngesellschaften in Europa ¿ Eine vergleichende Markt- und Wettbewerbsanalyse - neues Buch
2005
ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz operi, Diplomica Verlag<
Bahngesellschaften in Europa ¿ Eine vergleichende Markt- und Wettbewerbsanalyse - neues Buch
2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweiz, Diplomica Verlag<
Bahngesellschaften in Europa ¿ Eine vergleichende Markt- und Wettbewerbsanalyse - neues Buch
2005, ISBN: 9783842805057
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die … Mehr…
Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nur gemeinsam wird es möglich sein, Europas Eisenbahnsystem zu einem hochproduktiven und attraktiven Transportmittel für die Zukunft zu entwickeln¿, lautet die Aussage von Klaus Michael Kühne, Chef des weltweit größten Speditionskonzerns Kühne + Nagel. Damit trifft er den allgemeinen Konsens und beschreibt das gemeinsame Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Europa wächst zusammen und entwickelt sich zunehmend zu einer singulären, aus vielen nationalen Volkwirtschaften resultierenden gemeinsamen Volkswirtschaft, die ein einheitliches und flächendeckendes Verkehrsnetz verlangt. Das Ziel, das europäisches Eisenbahnsystem zu einem einheitlichen und einem der zukunftsträchtigsten Transportmittel weiterzuentwickeln, ist nicht neu. So forciert die europäische Verkehrspolitik eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Nicht nur die Globalisierung, die Auswirkungen begrenzter fossiler Ressourcen für den Transport und die damit verbundenen Preissteigerungen sondern auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung zeichnen den Weg vor, sich dem Ziel zu nähern. Doch der Anteil der Eisenbahnen am Verkehrsmarkt ist noch immer sehr gering. ¿Der Eindruck ist weit verbreitet, dass die Eisenbahnunternehmen im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern nicht auf die Veränderungen des Marktes oder die Bedürfnisse des Kunden eingehen.¿ Tatsächlich bewegten sich die Eisenbahnen v.a. von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa in einem fast vollständig regulierten Markt und erleben erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in Europa und weiten Teilen der Welt eine Renaissance. Die Europäische Union trägt maßgeblich zum Deregulierungsprozess bei, indem sie in zunehmendem Maße die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Liberalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, so auch, nach dem mittlerweile deregulierten Luftverkehr, im Schienenverkehrsmarkt, vorgibt. Dennoch weisen die einzelnen Schienenverkehrsmärkte nach wie vor eine beträchtliche Heterogenität in Struktur und Entwicklung auf. So verläuft der Weg der Eisenbahnpolitik in jedem Land unterschiedlich, um an das gleiche Ziel ¿ des gemeinsamen europäischen Bahnsystems ¿ zu gelangen, zu dem sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben. Doch wie weit ist Europa tatsächlich noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt Besteht bereits heute schon ein einheitliches System oder ist es noch ein langer Weg bis zum Ziel Problemstellung und Zielsetzung: Anknüpfend an die Frage, wie weit Europa noch von einem einheitlichen Bahnsystem entfernt ist und ausgehend von der für die Eisenbahnmärkte und speziell ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen vorherrschenden Situation im Wettbewerb auf der Schiene, widmet sich diese Arbeit der Frage nach dem Status Quo der Entwicklung der einzelnen nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte. Insgesamt werden die bedeutendsten nationalen Schienenpersonenverkehrsmärkte in Europa mit den staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen von Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz betrachtet. Folglich ist das Ziel der Arbeit die Beantwortung der Frage, wie nah sich der einzelne Markt an die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Liberalisierung im Schienenpersonenverkehr hält, bzw. diese umsetzt, um ein einheitliches Handeln für Europa zu realisieren. Darüber hinaus stehen der relative Wettbewerbsvorteil und die Attraktivität der einzelnen Schienenpersonenverkehrsmärkte im Fokus. Methodische Vorgehensweise: Zur Zielerreichung der Arbeit soll eine Marktanalyse durchgeführt werden, um Aufschluss über den Markt der europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Allgemeinen zu geben. Im Zuge dessen sollen die einzelnen nationalen Märkte anhand der wichtigsten und für den Markt charakterisierenden Merkmale, wie dem Entstehungsverlauf, den Rahmenbedingungen, der Infrastruktur, den geographischen Gegebenheiten, dem staatlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen und seinen Wettbewerbern sowie dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und den touristischen Zügen analysiert werden. Der Fokus liegt auf den europäischen Marktteilnehmern und dabei speziell auf Schweden, Großbritannien, Frankreich, Spanien innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat der Europäischen Union, wird aufgrund ihrer geographischen Zugehörigkeit zu Europa zum europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt gezählt und soll daher mit in die Analyse aufgenommen werden. Um einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der aktuellen und potentiellen Wettbewerbsposition der europäischen Eisenbahnmärkte im Vergleich zu geben, soll eine vergleichende Wettbewerbsanalyse durchgeführt werden. Hierzu sollen die einzelnen Wettbewerber im europäischen Markt anhand der wichtigsten identifizierten und charakterisierenden Merkmalen betrachtet werden: Schieneninfrastruktur, Liberalisierung sowie Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Ziel ist es schließlich, eine zielgenaue Darstellung der einzelnen Positionen der Wettbewerber im europäischen Schienenpersonenverkehrsmarkt geben zu können und eine Einschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung zu skizzieren. Das hierbei verwendete Instrumentarium soll das Benchmarking sein. Aufbau der Arbeit: Nachdem im ersten Kapitel die Problemstellung, Zielsetzung, methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit abgehandelt wurden, konzentriert sich Kap. 2 auf die theoretischen Grundlagen zum Bahnverkehr. Hierzu wird in Kap. 2.1 ein Überblick über die historische Entwicklung der Bahn gegeben, wobei der Fokus auf besondere Geschehnisse in Europa liegt. Im Anschluss erfolgen in Kap. 2.2 die Definitionen und Begriffsabgrenzungen, bevor in Kap. 2.3 die Marktteilnehmer des Schienenverkehrsmarktes aufgezeigt werden. Zunächst wird eine kurze Betrachtung des Gesamtmarktes gegeben, um im Folgenden die einzelnen Marktteilnehmer und ihre Aufgabenbereiche näher zu beleuchten. Weiterhin ist die Zuordnung der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Wertschöpfungsstufen des Schienenverkehrsmarktes Teil der Betrachtung. Der Einstieg in das Kap. 3 bildet Kap. 3.1, in dem, zum besseren Verständnis der einzelnen europäischen Eisenbahnmärkte, auf Umweltaspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes eingegangen wird. Dabei wird ein kurzer Überblick über den europäischen Rechtsrahmen gegeben, wobei speziell die einzelnen relevanten Richtlinien und Verordnungen betrachtet werden. Anknüpfend daran werden Hürden und Hemmnisse des europäischen Schienenverkehrsmarktes im Zuge einer verbesserten Interoperabilität aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus auf infrastrukturelle Hürden und Problematiken aufgrund unterschiedlicher nationaler Regelwerke. Auf Basis der Kenntnisse über den Bahnverkehr wird in Kap. 3.2 das Phänomen der Liberalisierung und die Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr untersucht. Zu Beginn werden die Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs und die daraus folgende Marktderegulierung begründet. Im Anschluss erfolgt ein Überblick über die in Europa getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs, bevor zum Abschluss des Kapitels mögliche Wettbewerbsformen in einem deregulierten Eisenbahnmarkt vorgestellt werden. Als Abschluss des Kap. 3 befasst sich Kap. 3.3 mit der Veränderung des Leistungsangebotes und der Konsumentennachfrage des Personenverkehrs. Auf Basis der einzelnen Untersuchungen zum Angebot und der Nachfrage werden die Anforderungen an den Schienenverkehr herausgearbeitet und dienen so, in Verbindung mit den beiden vorherigen Kapiteln, als theoretische Grundlage für die Analyse ausgewählter europäischer Eisenbahnmärkte. Kapitel 4 bis 6 beschäftigen sich mit der Analyse fünf europäischer Eisenbahnmärkte, die in Nordeuropa und Südwesteuropa untergliedert sind. Hierbei werden zunächst die Märkte Schweden und Großbritannien in Kap. 4 genauer beleuchtet, an die sich Frankreich und Spanien in Kap. 5 anschließen. Die Schweiz wird in Kap. 6 separat behandelt. Die Marktanalysen erfolgen pro Land nach demselben Schema. Als Einstieg wird der Entstehungsverlauf des nationalen Schienenverkehrs kurz wiedergegeben und die nationalen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert. Anschließend sollen geographische Besonderheiten des jeweiligen Staates herausgearbeitet werden, bevor näher auf die Infrastruktur eingegangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der jeweiligen staatlichen Eisenbahnunternehmen mit besonderem Fokus auf deren ehemalige Monopolstellung. Es wird der nationale Markt betrachtet, analysiert und Wettbewerber zum nationalen Eisenbahnunternehmen, sofern vorhanden, herausgefiltert und bewertet. Nachdem eine Übersicht über Zugarten und -material des Eisenbahnverkehrsunternehmens erstellt wurde, wird die Strategie des Unternehmens geprüft und Kooperationspartner identifiziert. Im Anschluss an die Analyse der Eisenbahngesellschaften werden speziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie touristische Züge näher betrachtet. Die Schweiz in Kap. 6 wird, vom Aufbau her, gleichermaßen wie Kap. 4 behandelt. Auf Basis der in den Kapiteln 4 bis 6 erarbeiteten Ergebnisse, schafft Kap. 7 eine vergleichende Wettbewerbsanalyse der betrachteten Märkte hinsichtlich ihrer Schieneninfrastruktur, ihrer Liberalisierung sowie ihres Wachstums- und Entwicklungspotenzials, deren Ergebnisse in einem Portfolio zusammengetragen werden. Kap. 8 resümiert schließlich die wichtigsten Ergebnisse anhand der Schlussbemerkung und bildet einen Ausblick. Da der Arbeit eine für Studierende didaktische Bedeutung beigemessen wird, behandelt ein Exkurs in Kap. 9 drei frei gewählte und selbstständig entwickelte Fallbeispiele, welche neben Aufgabenstellungen auch Lösungsansätze bieten. Hierzu zählen die spanische Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona in Kap. 9.1, der ÖBB railjet in Kap. 9.2 und das Projekt MODTRAIN, welches in Kap. 9.3 vorgestellt wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: II.AbbildungsverzeichnisV III.AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung2 1.2Methodische Vorgehensweise2 1.3Aufbau der Arbeit3 2.Bahnverkehr5 2.1Historie5 2.2Begriffsbestimmungen6 2.3Marktteilnehmer9 3.Rahmenbedingungen des Schienenverkehrsmarktes13 3.1Rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltaspekte13 3.1.1Rechtsrahmen der Europäischen Union13 3.1.2Infrastruktur15 3.1.3Nationale Regelwerke17 3.2Liberalisierung und Entstehung von Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr19 3.2.1Notwendigkeit der Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs19 3.2.2Überblick der Maßnahmen zur Liberalisierung des Schienenpersonenfernverkehrs in Europa21 3.2.3Mögliche Formen des Wettbewerbs im Schienenverkehr23 3.3Konsumentennachfrage und Leistungsangebot des Personenverkehrs im Wandel25 3.3.1Veränderungen der Kundennachfrage25 3.3.2Veränderungen des Leistungsangebotes26 3.3.3Anforderungen an den Schienenpersonenverkehr28 4.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in nordeuropäischen Märkten30 4.1Schienenverkehr in Schweden30 4.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen30 4.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur32 4.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen34 4.1.3.1Marktüberblick35 4.1.3.2Zugarten und -material36 4.1.3.3Strategien37 4.1.3.4Kooperationen38 4.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr39 4.1.5Touristische Züge40 4.2Schienenverkehr in Großbritannien41 4.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen41 4.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur43 4.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen45 4.2.3.1Marktüberblick46 4.2.3.2Zugarten und -material47 4.2.3.3Strategien49 4.2.3.4Kooperationen49 4.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr50 4.2.5Touristische Züge51 5.Analyse ausgewählter Eisenbahngesellschaften in südwesteuropäischen Märkten53 5.1Schienenverkehr in Frankreich53 5.1.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen53 5.1.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur55 5.1.3Staatliches Eisenbahnunternehmen56 5.1.3.1Marktüberblick58 5.1.3.2Zugarten und -material59 5.1.3.3Strategien60 5.1.3.4Kooperationen61 5.1.4Hochgeschwindigkeitsverkehr63 5.1.5Touristische Züge64 5.2Schienenverkehr in Spanien65 5.2.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen65 5.2.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur68 5.2.3Staatliches Eisenbahnunternehmen69 5.2.3.1Marktüberblick70 5.2.3.2Zugarten und -material71 5.2.3.3Strategien73 5.2.3.4Kooperationen74 5.2.4Hochgeschwindigkeitsverkehr75 5.2.5Touristische Züge77 6.Schienenverkehr in der Schweiz79 6.1Entstehungsverlauf und Rahmenbedingungen79 6.2Geographische Besonderheiten und Infrastruktur81 6.3Staatliches Eisenbahnunternehmen83 6.3.1Marktüberblick85 6.3.2Zugarten und -material86 6.3.3Strategien86 6.3.4Kooperationen87 6.4Hochgeschwindigkeitsverkehr88 6.5Touristische Züge89 7.Vergleichende Wettbewerbsanalyse der ausgewählten Eisenbahnmärkte91 7.1Schieneninfrastruktur92 7.2Liberalisierung98 7.3Wachstums- und Entwicklungspotential101 8.Schlussbemerkung und Ausblick106 9.Exkurs Fallbeispiele108 9.1Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona108 9.2ÖBB railjet ¿ Ein Zug der nächsten Generation116 9.3MODTRAIN ¿ Ein Zug für ein vereintes Europa124 IV.AnhangIX V.LiteraturverzeichnisLVITextprobe:Textprobe: Kapitel 6.3.1, Marktüberblick: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten nimmt die Schweizer Bahn im touristischen Personenverkehr eine gut positionierte Rolle im Modal Split ein. Die Schweizer reisten im Jahr 2005 im Domestic-Tourismus zu 31,2 % mit der Bahn, die sich vom Pkw als Hauptkonkurrent und führendes Verkehrsmittel mit 65,8 % geschlagen geben mussten. Auch im Outgoing-Tourismus führte der Pkw die Verkehrsmittelwahl mit einer Nutzungsintensität von 46 % an, wohingegen das Flugzeug bei 34 % aller Reisen Hauptverkehrsmittel war. Die Bahn erreichte hierbei nur ein Drittel dieses Wertes und kam so auf ca. 12 %. Insgesamt misst der Marktanteil der Schiene derzeit 16 % am gesamten Personenverkehr und 40 % am Güterverkehr. Im Allgemeinen ist der Zugang zum Schienenpersonenverkehr nur über die Konzessionen möglich, so dass dieser als noch relativ geschlossen bezeichnet werden kann. Dennoch verkehren auf dem Normalspurnetz der Schweiz derzeit insgesamt 24 EVU, von denen 18 auf den Personenverkehr und sechs auf den Güterverkehr fallen. Das größte Schweizer Bahnunternehmen ist die SBB. Neben ihr existieren im Schienenpersonenverkehr ca. 100 private Bahnunternehmen, die v.a. touristische Bahnen darstellen und auf dem Schmalspurnetz o, Diplomica Verlag<
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Bibliographische Daten des bestpassenden Buches
Detailangaben zum Buch - Bahngesellschaften in Europa ´ Eine vergleichende Markt- und Wettbewerbsanalyse
EAN (ISBN-13): 9783842805057
Erscheinungsjahr: 2005
Herausgeber: Diplomica Verlag
Buch in der Datenbank seit 2008-10-25T03:34:29+02:00 (Berlin)
Detailseite zuletzt geändert am 2016-12-16T12:10:01+01:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 9783842805057
ISBN - alternative Schreibweisen:
978-3-8428-0505-7
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