Kartäuser vom Leben in der Wüste. Mit Fotografien von Pierre Vals - gebunden oder broschiert

Unweit der kleinen Stadt Saint-Laurent-du-Pont am Fuß der französischen Alpen liegt ein Ort namens »Entree du desert«. Der Name ist ein Symbol. Denn er bezeichnet nicht nur den Zugang zu jenem Gebiet im Chartreusemassiv, das die »Einöde«, die »Wildnis« heißt und in dem die berühmte Grande Chartreuse Hegt. Er erinnert auch daran, daß die Mönche, die sich dort im Jahr 1084 unter der Führung Brunos von Molesmes ansiedelten, einer alten Tradition folgten. Gleich den Wüstenvätern des Altertums suchten sie das Schweigen und die Abgeschiedenheit, um ihrer Berufung leben zu können. Die Wüste, die Wildnis, die Ödnis - das war und ist der Raum, in dem die Kartäuser damals wie heute ein Leben im Angesicht Gottes zu führen suchen. Ihre Welt mag den modernen Menschen fremd und befremdlich anmuten: die Selbstbeschränkung auf die wenigen Quadratmeter einer Zelle, die allnächtliche Schlafunterbrechung, die langen Zeiten des individuellen und des gemeinschaftlichen Gebets, die strenge persönliche Armut, der Verzicht auf Fleisch - solche Anforderungen scheinen unzeitgemäß. Und sie sind es. Doch gerade in dieser Unzeitgemäßheit wird das »Leben in der Wüste« zum Zeichen für eine andere Form des Daseins. Davon handeln erzählend, reflektierend und dokumentierend der Bericht und die mehr als hundert Fotos dieses Buches, entstanden innnerhalb einer Woche, in der die Türen der Kartause zwei fragenden, lauschenden und schauenden Journalisten offenstanden.