2007, ISBN: 9783638833974

1. Einleitung Der Mensch, der vom Schönheitssinn geleitet ist, verwandelt ein zufälliges Ereignis [] in ein Motiv, das er der Partitur seines Lebens einschreibt. Er nimmt es wieder auf, w… Mehr…

1. Einleitung Der Mensch, der vom Schönheitssinn geleitet ist, verwandelt ein zufälliges Ereignis [] in ein Motiv, das er der Partitur seines Lebens einschreibt. Er nimmt es wieder auf, wiederholt es, variiert und entwickelt es []. Ohne es zu wissen, komponiert der Mensch sein Leben nach den Gesetzen der Schönheit, sogar in Momenten tiefster Hoffnungslosigkeit. Milan KunderaDieser kurze Ausschnitt aus Kunderas Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins reflektiert den von mir gewählten Untersuchungsaspekt meiner Arbeit in Bezug auf Manuel Puigs Werk, im speziellen El beso de la mujer araña. Denn so wie sich der junge Puig während seines gesamten Lebens mehr zu der Realität von Filmen hingezogen fühlte, entwickelt auch sein Protagonist Molina für sich in der Ausweglosigkeit der Zelle, wie auch schon zuvor in seinem Leben als Homosexueller unter einer konservativen Diktatur, mit Hilfe der Ästhetik von Filmen eine Fluchtmöglichkeit. Für eine Flucht vor der Realität des Gefängnisses und auch vor jener in der Aussenwelt. Und ebenso wie sein Zellengenosse Valentín, der Molina zu Beginn für seine vom Schönheitssinn geprägte Wahrnehmung harsch kritisiert, ihn geradezu belächelt, wurde Puig für eben diese Tendenz, beim Versuch sich als Autor durchzusetzen, scharf kritisiert oder nicht ernst genommen. Ein Blick auf die Biografie des Schriftstellers erklärt die Richtung und das Kolorit seiner Fiktionen: So gab Manuel Puig nach einigen Erfahrungen an Filmsets im Italien des Neorealismus den Wunsch Regisseur zu werden schnell auf, dennoch verlor er die Leidenschaft für den Film nie und so fand das Bedürfnis Geschichten zu erzählen im Schreiben einen neuen kreativen Kanal. Während seine Zeitgenossen die Grossen der Literatur als Vorbilder nahmen, ahmte Puig den Stil von Regisseuren, Schauspieler/Innen oder gar Charakteren vornehmlich aus den Hollywoodfilmen der 30er und 40er Jahre in seinem Schreiben nach. Seine Literatur, die mehr von populären Medien, wie Film, Radio- und Telenovelas oder Unterhaltungsromanen geprägt wurde als von anderen Schriftstellern und deren Werken, unterlag zu Beginn dem skeptischen Blick der damaligen Kritiker und Autoren. Bis heute wurde diese damals neue Technik des Erzählens jedoch häufig kopiert ... Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Paderborn (Romanistik), 42 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch eBook eBooks>Fachbücher>Sprach- & Literaturwissenschaft, GRIN Verlag GmbH<

2007, ISBN: 9783638833974

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Paderborn (Romanistik), 42 Quellen im Literaturve… Mehr…

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Paderborn (Romanistik), 42 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch 1. Einleitung Der Mensch, der vom Schönheitssinn geleitet ist, verwandelt ein zufälliges Ereignis [] in ein Motiv, das er der Partitur seines Lebens einschreibt. Er nimmt es wieder auf, wiederholt es, variiert und entwickelt es []. Ohne es zu wissen, komponiert der Mensch sein Leben nach den Gesetzen der Schönheit, sogar in Momenten tiefster Hoffnungslosigkeit. Milan KunderaDieser kurze Ausschnitt aus Kunderas Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins reflektiert den von mir gewählten Untersuchungsaspekt meiner Arbeit in Bezug auf Manuel Puigs Werk, im speziellen El beso de la mujer araña. Denn so wie sich der junge Puig während seines gesamten Lebens mehr zu der Realität von Filmen hingezogen fühlte, entwickelt auch sein Protagonist Molina für sich in der Ausweglosigkeit der Zelle, wie auch schon zuvor in seinem Leben als Homosexueller unter einer konservativen Diktatur, mit Hilfe der Ästhetik von Filmen eine Fluchtmöglichkeit. Für eine Flucht vor der Realität des Gefängnisses und auch vor jener in der Aussenwelt. Und ebenso wie sein Zellengenosse Valentín, der Molina zu Beginn für seine vom Schönheitssinn geprägte Wahrnehmung harsch kritisiert, ihn geradezu belächelt, wurde Puig für eben diese Tendenz, beim Versuch sich als Autor durchzusetzen, scharf kritisiert oder nicht ernst genommen. Ein Blick auf die Biografie des Schriftstellers erklärt die Richtung und das Kolorit seiner Fiktionen: So gab Manuel Puig nach einigen Erfahrungen an Filmsets im Italien des Neorealismus den Wunsch Regisseur zu werden schnell auf, dennoch verlor er die Leidenschaft für den Film nie und so fand das Bedürfnis Geschichten zu erzählen im Schreiben einen neuen kreativen Kanal. Während seine Zeitgenossen die Grossen der Literatur als Vorbilder nahmen, ahmte Puig den Stil von Regisseuren, Schauspieler/Innen oder gar Charakteren vornehmlich aus den Hollywoodfilmen der 30er und 40er Jahre in seinem Schreiben nach. Seine Literatur, die mehr von populären Medien, wie Film, Radio- und Telenovelas oder Unterhaltungsromanen geprägt wurde als von anderen Schriftstellern und deren Werken, unterlag zu Beginn dem skeptischen Blick der damaligen Kritiker und Autoren. Bis heute wurde diese damals neue Technik des Erzählens jedoch häufig kopiert ... eBooks / Fachbücher / Sprach- & Literaturwissenschaft, GRIN Verlag GmbH<

2007, ISBN: 9783638833974

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Paderborn (Romanistik), 42 Quellen im Literaturve… Mehr…

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Paderborn (Romanistik), 42 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch 1. Einleitung Der Mensch, der vom Schönheitssinn geleitet ist, verwandelt ein zufälliges Ereignis [] in ein Motiv, das er der Partitur seines Lebens einschreibt. Er nimmt es wieder auf, wiederholt es, variiert und entwickelt es []. Ohne es zu wissen, komponiert der Mensch sein Leben nach den Gesetzen der Schönheit, sogar in Momenten tiefster Hoffnungslosigkeit. Milan KunderaDieser kurze Ausschnitt aus Kunderas Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins reflektiert den von mir gewählten Untersuchungsaspekt meiner Arbeit in Bezug auf Manuel Puigs Werk, im speziellen El beso de la mujer araña. Denn so wie sich der junge Puig während seines gesamten Lebens mehr zu der Realität von Filmen hingezogen fühlte, entwickelt auch sein Protagonist Molina für sich in der Ausweglosigkeit der Zelle, wie auch schon zuvor in seinem Leben als Homosexueller unter einer konservativen Diktatur, mit Hilfe der Ästhetik von Filmen eine Fluchtmöglichkeit. Für eine Flucht vor der Realität des Gefängnisses und auch vor jener in der Außenwelt. Und ebenso wie sein Zellengenosse Valentín, der Molina zu Beginn für seine vom Schönheitssinn geprägte Wahrnehmung harsch kritisiert, ihn geradezu belächelt, wurde Puig für eben diese Tendenz, beim Versuch sich als Autor durchzusetzen, scharf kritisiert oder nicht ernst genommen. Ein Blick auf die Biografie des Schriftstellers erklärt die Richtung und das Kolorit seiner Fiktionen: So gab Manuel Puig nach einigen Erfahrungen an Filmsets im Italien des Neorealismus den Wunsch Regisseur zu werden schnell auf, dennoch verlor er die Leidenschaft für den Film nie und so fand das Bedürfnis Geschichten zu erzählen im Schreiben einen neuen kreativen Kanal. Während seine Zeitgenossen die Großen der Literatur als Vorbilder nahmen, ahmte Puig den Stil von Regisseuren, Schauspieler/Innen oder gar Charakteren vornehmlich aus den Hollywoodfilmen der 30er und 40er Jahre in seinem Schreiben nach. Seine Literatur, die mehr von populären Medien, wie Film, Radio- und Telenovelas oder Unterhaltungsromanen geprägt wurde als von anderen Schriftstellern und deren Werken, unterlag zu Beginn dem skeptischen Blick der damaligen Kritiker und Autoren. Bis heute wurde diese damals neue Technik des Erzählens jedoch häufig kopiert ... eBooks / Fachbücher / Sprach- & Literaturwissenschaft, GRIN Verlag GmbH<

ISBN: 9783638833974

Contar para vivir - Manuel Puigs Literatur zwischen Kino, Kitsch und Camp am Beispiel von 'El beso de la mujer araña': Manuel Puigs Literatur zwischen Kino, Kitsch und Camp am Beispiel vo… Mehr…

Contar para vivir - Manuel Puigs Literatur zwischen Kino, Kitsch und Camp am Beispiel von 'El beso de la mujer araña': Manuel Puigs Literatur zwischen Kino, Kitsch und Camp am Beispiel von 'El beso de la mujer araña' Contar-para-vivir-Manuel-Puigs-Literatur-zwischen-Kino-Kitsch-und-Camp-am-Beispiel-von-El-beso-de-la-mujer-ara-a~~Alena-Saucke Language>Portuguese>Portuguese NOOK Book (eBook), GRIN Verlag<

1, ISBN: 9783638833974

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerik. Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Paderborn (Romanistik), 42 Quellen im Literaturverzeichn… Mehr…

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerik. Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Paderborn (Romanistik), 42 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch Portuguese, Foreign Languages, Contar para vivir~~ Alena Saucke~~Portuguese~~Foreign Languages~~9783638833974, de, Contar para vivir, Alena Saucke, 9783638833974, GRIN Verlag, 01/01/2007, , , , GRIN Verlag, 01/01/2007<