Gold für den Pinguin - Taschenbuch

Im Fernsehen sieht der Pinguin ein Wettschwimmen der Menschen. Der Schnellste gewinnt die 100 Meter in einer Minute und 22 Sekunden. Lachhaft, findet der Pinguin, und nimmt selbst am Sportfest teil, wo er in Weltrekordzeit eine Goldmedaille gewinnt. Seine Freude währt jedoch nicht lange, denn er wird disqualifiziert. Das erbost den König der Tiere derart, dass der Löwe sofort alle Tiere zu den Olympischen Spielen beordert: Der Bär tritt beim Kugelstoßen an, das Känguru siegt beim Boxen und die Affen sind beim Turnen unschlagbar. Die Menschen dagegen sind auf einmal völlig chancenlos und tief traurig. Das rührt den klugen Löwen, dem es doch gar nicht ums Gewinnen ging.

Den Titel des Buches kann man nur dick unterstreichen: Gold für den Pinguin! Den kleinen Kerl und seine tierischen Gefährten muss man einfach ins Herz schließen. Das liegt an der erfrischend ungewöhnlichen Geschichte, aber vor allem auch an der witzigen Bildsprache.

Die Tiere, die ebenso wie ihre menschlichen Kontrahenten leicht überzogen dargestellt sind, lassen sich einfach nicht in das begrenzte Format eines Buches pressen und fordern so auch durch die gelungene bildliche Darstellung den Respekt ein, den sie verdienen. Sie rennen, schwimmen und springen über den Bildrand hinaus oder sprengen ihn durch ihre schiere Größe. Aber nicht nur die Bilder, auch die Schrift ist in den Dienst der Geschichte gestellt, die ihre Botschaft überzeugend und unterhaltsam zugleich zu vermitteln weiß.

Empfohlen ab fünf Jahren, da der umfangreiche Text die jüngsten Leser noch überfordern dürfte. Allerdings ist das Buch sicher ein guter Tipp, um sportbegeisterte Lesemuffel ans Lesen heranzuführen. Von Martin Baltscheit sind außerdem Die Pinabriefe und Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte erschienen. Ko-Illustratorin Christine Schwarz legt mit dem tierischen Spaß ihr erstes Bilderbuch vor. --Birgit Schwenger