Marc Schneiders:Überlegungen zur Einführung eines einheitlichen Fahrgastorientierungssystems
- neues Buch 2011, ISBN: 9783832489373
Dargelegt am Beispiel des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg Inhaltsangabe:Einleitung: Fahrgastinformation und Fahrgastorientierung haben im heutigen Zeitalter einen hohen Stellenwert. Aufgrund … Mehr…
Dargelegt am Beispiel des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg Inhaltsangabe:Einleitung: Fahrgastinformation und Fahrgastorientierung haben im heutigen Zeitalter einen hohen Stellenwert. Aufgrund der Rationalisierungsmaßnahmen während der 1960er Jahre wurden Busse und Straßenbahnen auf Einmann-Betrieb umgestellt. Der damit verbundene Wegfall des Schaffners als Kundenbegleiter führte zu einer zunehmenden Anonymisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Während in Bussen heute noch beim Fahrer der Fahrscheinerwerb (außer in Köln) möglich ist, wurde in Straßenbahnen (heute Stadtbahnen) der Fahrscheinautomat eingeführt. Im heutigen Stadtbahnsystem besteht, trotz transparenter Fahrerkabinen, daher keine Möglichkeit mehr, sich ohne weiteres an den Fahrer zu wenden. Dem Kunden fehlt ein Ansprechpartner vor Ort. Das hierdurch entstandene Kommunikations-Defizit kann nur durch ein gut gestaltetes Informations-Konzept kompensiert werden. Der Kreisverband Köln und Umgebung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) vertritt die Ansicht, dass es für Ortsfremde äußerst schwierig ist, innerhalb des Kölner Stadtbahnnetzes zurechtzukommen. Fremde müssen den Streckenverlauf von 16 Einzellinien und die Lage von insgesamt 40 Stadtteilen und zentralen Haltestellen lernen. Auf diesen unverzichtbaren Daten baut heute die Fahrgast-Information der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) auf. Zur Lösung dieses Problems hat der VCD ein Konzept entwickelt, von dem ein Teil umgesetzt worden ist. Dieses Konzept wird in Kapitel 4.1 genau erläutert werden. Mit der Entstehung von Verkehrverbünden und der daraus folgenden engen Kooperation von Verkehrsunternehmen und Verkehrsträgern stoßen unterschiedliche, zum großen Teil historisch gewachsene Informations- und Orientierungskonzepte aufeinander. Hierbei sind die Verbünde bestrebt, dem Kunden eine einheitliche Fahrgastinformation- bzw. -orientierung zu liefern. In diesem Zusammenhang soll geprüft werden, inwieweit die im VCD-Konzept genannten Verbesserungsvorschläge sich für ein einheitliches Fahrgastorientierungssystem eignen. Das Marketing im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) setzt sich mit den Bedürfnissen der Kunden auseinander. Anders als in den vergangenen Jahrzehnten werden Fahrgäste als Kunden und nicht mehr als Beförderungsfälle betrachtet. Während man sich anfangs auf die Fahrplan- und Tarifgestaltung konzentrierte, gehören heute auch Produktplanung, Tarifpolitik, Distribution und Kommunikation und Service zum Marketing. Für den Unternehmer ist das Marketing zu einer Daueraufgabe geworden, um den ÖPNV als Alternative zum eigenen Auto ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und dessen Stärken hervorzuheben. Neben den Stammkunden werden auch potentielle Umsteiger und Gelegenheitsfahrer umworben. So ist die Fahrgastorientierung ein unverzichtbarer Bestandteil des Marketings geworden. Während Stammkunden mit öffentlichen Verkehrsmittel gut zurecht kommen, müssen sich Gelegenheitsfahrer mit den Angeboten (Linienverlauf, Fahrplan und Tarife) auseinandersetzen und sich an das jeweilige Transportsystem gewöhnen. Eine vollständig durchdachte und systematisch aufgebaute Fahrgastorientierung könnte dem unvorbereiteten Gelegenheitsfahrer die Wahl und Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erleichtern. Im Bereich der Fahrgastinformationsmedien versuchen Verbund und Verkehrsunternehmen auf die Kunden zuzugehen. Nur wer ein Angebot kennt, kann es in Anspruch nehmen, nur wer ein System versteht, kann es zum eigenen Vorteil nutzen. Mit der Einführung des Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) mit dem Ziel, die Benachteiligung von behinderten Menschen zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen, hat die Fahrgastorientierung zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Aufgrund dieser Umstände lässt sich prognostizieren, dass die Fahrgastorientierung mehr und mehr ins Blickfeld rücken wird. Gang der Untersuchung: Innerhalb dieses Kapitels werden nach einigen Begriffsdefinitionen weitere Fragestellungen behandelt, die sich aus der primären Fragestellung Überlegungen zur Einführung eines einheitlichen Fahrgastorientierungssystems ¿ dargelegt am Beispiel des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg ergeben. Kapitel 2 befasst sich kurz mit den Methoden der empirischen Sozialforschung sowie der Frage, welche Methode für diese Arbeit geeignet ist. Nach einer kurzen Bestandsanalyse der Angebotsstrukturen werden Darstellungen anderer ÖPNV-Netze aus dem In- und Ausland verglichen und auf Positivbeispiele hin untersucht, welche für das Gesamtgebiet des VRS Anwendung finden könnten. Kapitel 4 setzt sich mit Möglichkeiten der Verbesserung auseinander: In diesem Zusammenhang wird der Ansatz des VCD (Fahrgastorientierungskonzept des VCD Köln und Umgebung) kritisch betrachtet und weiterentwickelt. Im Rahmen von Gesprächen und Diskussionen mit Vertretern von Verkehrsverbund und Verkehrsbetrieben sowie Fahrgastverbänden werden die im erweiterten Konzept des VCD-Ansatzes entwickelten Verbesserungsvorschläge diskutiert und auf mögliche Umsetzung geprüft. Kapitel 5 zieht ein Fazit aus der gesamten Arbeit. Darin werden ebenso Handlungsempfehlungen abgegeben, bei denen zwischen kurz-, mittel- und langfristig unterschieden wird. Inhaltsverzeichnis: 1.Einführung6 1.1Ausgangslage6 1.2Die Bedeutung von Marketing und Fahrgastorientierung7 1.3Vorgehensweise8 1.4Definitionen9 1.5Einordnung in die Geographie11 1.5.1Verkehrsgeographie12 1.5.2Stadtgeographie13 1.5.3Thematische Kartographie13 1.6Fragestellungen aus der Aufgabenstellung16 2.Methode18 2.1Der quantitative Ansatz ¿ die Befragung18 2.2Der qualitative Ansatz19 2.3Gewählte Methoden ¿ der Methodenmix21 2.4Durchführung der empirischen Untersuchungen22 3.Analyse des Ist-Zustands24 3.1VRS: Gebiet und Struktur24 3.1.1Das Gebiet des VRS24 3.1.2Die Struktur des VRS25 3.2Angebotsstruktur und Entwicklung26 3.2.1Schienenpersonennahverkehr (SPNV)26 3.2.2Stadtbahn/Straßenbahn27 3.2.3Bus30 3.3Bisherige Vermarktung des Nahverkehrs im VRS32 3.3.1Betriebsformen32 3.3.2Liniennummern-System34 3.3.3Das VRS-Fahrgastinformationskonzept35 3.3.4VRS-Tarifreform37 3.4Kritische Betrachtung von Elementen der Fahrgastorientierung39 3.4.1Fehlende Erkennungszeichen für SPNV, Stadtbahn und Bus39 3.4.2Gliederung (Teilbereiche) und Nummernsystematik42 3.4.3Grafiken: Netzpläne ¿ Umgebungspläne ¿ Teilnetzpläne48 3.4.4Fahrziele und Zwischenziele (Groborientierung)58 3.4.5Darstellung der Fahrplantabellen62 3.5Vergleiche mit Orientierungskonzepten anderer ÖV-Anbieter66 3.5.1Positivbeispiele66 3.5.2Negativbeispiele73 4.Lösungsansätze für eine einheitliche Systematik76 4.1Ansatz des VCD-Köln (VCD-Fahrgastorientierungskonzept)76 4.1.1Das Korridorprinzip76 4.1.2Orientierung nach Haltestellen statt Ortsteilen78 4.1.3Integration der Tarifinformation in die Netzinformation78 4.1.4Sonstige Anmerkungen zum VCD-Konzept78 4.2Weiterentwicklung und Erweiterung des VCD-Konzeptes79 4.2.1Teilnetze: Name, Nummer und Farbe79 4.2.2Fahrziele und Zwischenziele (Verbesserung der Groborientierung)84 4.2.3Implizite Tarifinformation85 4.2.4Blattschnitt85 4.2.5Fahrplantabellen87 4.2.6Ansagen: Nennung von Umsteigemöglichkeiten88 4.2.7Erkennungszeichen für alle Transportebenen88 4.3Gespräch mit Angebots- und Nachfrageseite89 4.3.1Vorbereitung des Experteninterviews89 4.3.2Standpunkte von Angebots- und Nachfrageseite90 4.4Erkenntnisse aus den Experten-Interviews und Konsequenzen für das Orientierungskonzept95 4.4.1Erkenntnisse95 4.4.2Konsequenzen: Nachbesserungen des Orientierungskonzeptes98 4.4.3Weitere Maßnahmen103 5.Schlussbetrachtung und Handlungsempfehlungen106 5.1Schlussbetrachtung106 5.2Handlungsempfehlungen109 5.2.1Kurzfristig (bis Ende 2006)109 5.2.2Mittelfristig (bis 2011)110 5.2.3Langfristig (nach 2011)111 6.Quellenverzeichnis113 6.1Literatur und Dokumente113 6.2Internetquellen119 6.3Experteninterviews122 6.4Informelle Anfragen und Gespräche122 7.Anhang124 Überlegungen zur Einführung eines einheitlichen Fahrgastorientierungssystems: Inhaltsangabe:Einleitung: Fahrgastinformation und Fahrgastorientierung haben im heutigen Zeitalter einen hohen Stellenwert. Aufgrund der Rationalisierungsmaßnahmen während der 1960er Jahre wurden Busse und Straßenbahnen auf Einmann-Betrieb umgestellt. Der damit verbundene Wegfall des Schaffners als Kundenbegleiter führte zu einer zunehmenden Anonymisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Während in Bussen heute noch beim Fahrer der Fahrscheinerwerb (außer in Köln) möglich ist, wurde in Straßenbahnen (heute Stadtbahnen) der Fahrscheinautomat eingeführt. Im heutigen Stadtbahnsystem besteht, trotz transparenter Fahrerkabinen, daher keine Möglichkeit mehr, sich ohne weiteres an den Fahrer zu wenden. Dem Kunden fehlt ein Ansprechpartner vor Ort. Das hierdurch entstandene Kommunikations-Defizit kann nur durch ein gut gestaltetes Informations-Konzept kompensiert werden. Der Kreisverband Köln und Umgebung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) vertritt die Ansicht, dass es für Ortsfremde äußerst schwierig ist, innerhalb des Kölner Stadtbahnnetzes zurechtzukommen. Fremde müssen den Streckenverlauf von 16 Einzellinien und die Lage von insgesamt 40 Stadtteilen und zentralen Haltestellen lernen. Auf diesen unverzichtbaren Daten baut heute die Fahrgast-Information der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) auf. Zur Lösung dieses Problems hat der VCD ein Konzept entwickelt, von dem ein Teil umgesetzt worden ist. Dieses Konzept wird in Kapitel 4.1 genau erläutert werden. Mit der Entstehung von Verkehrverbünden und der daraus folgenden engen Kooperation von Verkehrsunternehmen und Verkehrsträgern stoßen unterschiedliche, zum großen Teil historisch gewachsene Informations- und Orientierungskonzepte aufeinander. Hierbei sind die Verbünde bestrebt, dem Kunden eine einheitliche Fahrgastinformation- bzw. -orientierung zu liefern. In diesem Zusammenhang soll geprüft werden, inwieweit die im VCD-Konzept genannten Verbesserungsvorschläge sich für ein einheitliches Fahrgastorientierungssystem eignen. Das Marketing im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) setzt sich mit den Bedürfnissen der Kunden auseinander. Anders als in den vergangenen Jahrzehnten werden Fahrgäste als Kunden und nicht mehr als Beförderungsfälle betrachtet. Während man sich anfangs auf die Fahrplan- und Tarifgestaltung konzentrierte, gehören heute auch Produktplanung, Tarifpolitik, Distribution und Kommunikation und Service zum Marketing. Für den Unternehmer ist das Marketing zu einer Daueraufgabe geworden, um den ÖPNV als Alternative zum eigenen Auto ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und dessen Stärken hervorzuheben. Neben den Stammkunden werden auch potentielle Umsteiger und Gelegenheitsfahrer umworben. So ist die Fahrgastorientierung ein unverzichtbarer Bestandteil des Marketings geworden. Während Stammkunden mit öffentlichen Verkehrsmittel gut zurecht kommen, müssen sich Gelegenheitsfahrer mit den Angeboten (Linienverlauf, Fahrplan und Tarife) auseinandersetzen und sich an das jeweilige Transportsystem gewöhnen. Eine vollständig durchdachte und systematisch aufgebaute Fahrgastorientierung könnte dem unvorbereiteten Gelegenheitsfahrer die Wahl und Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erleichtern. Im Bereich der Fahrgastinformationsmedien versuchen Verbund und Verkehrsunternehmen auf die Kunden zuzugehen. Nur wer ein Angebot kennt, kann es in Anspruch nehmen, nur wer ein System versteht, kann es zum eigenen Vorteil nutzen. Mit der Einführung des Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) mit dem Ziel, die Benachteiligung von behinderten Menschen zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen, hat die Fahrgastorientierung zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Aufgrund dieser Umstände lässt sich prognostizieren, dass die Fahrgastorientierung mehr und mehr ins Blickfeld rücken wird. Gang der Untersuchung: Innerhalb dieses Kapitels werden nach einigen Begriffsdefinitionen weitere Fragestellungen behandelt, die sich aus der primären Fragestellung Überlegungen zur Einführung eines einheitlichen Fahrgastorientierungssystems ¿ dargelegt am Beispiel des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg ergeben. Kapitel 2 befasst sich kurz mit den Methoden der empirischen Sozialforschung sowie der Frage, welche Methode für diese Arbeit geeignet ist. Nach einer kurzen Bestandsanalyse der Angebotsstrukturen werden Darstellungen anderer ÖPNV-Netze aus dem In- und Ausland verglichen und auf Positivbeispiele hin untersucht, welche für das Gesamtgebiet des VRS Anwendung finden könnten. Kapitel 4 setzt sich mit Möglichkeiten der Verbesserung auseinander: In diesem Zusammenhang wird der Ansatz des VCD (Fahrgastorientierungskonzept des VCD Köln und Umgebung) kritisch betrachtet und weiterentwickelt. Im Rahmen von Gesprächen und Diskussionen mit Vertretern von Verkehrsverbund und Verkehrsbetrieben sowie Fahrgastverbänden werden die im erweiterten Konzept des VCD-Ansatzes entwickelten Verbesserungsvorschläge diskutiert und auf mögliche Umsetzung geprüft. Kapitel 5 zieht ein Fazit aus der gesamten Arbeit. Darin werden ebenso Handlungsempfehlungen abgegeben, bei denen zwischen kurz-, mittel- und langfristig unterschieden wird. Inhaltsverzeichnis: 1.Einführung6 1.1Ausgangslage6 1.2Die Bedeutung von Marketing und Fahrgastorientierung7 1.3Vorgehensweise8 1.4Definitionen9 1.5Einordnung in die Geographie11 1.5.1Verkehrsgeographie12 1.5.2Stadtgeographie13 1.5.3Thematische Kartographie13 1.6Fragestellungen aus der Aufgabenstellung16 2.Methode18 2.1Der quantitative Ansatz ¿ die Befragung18 2.2Der qualitative Ansatz19 2.3Gewählte Methoden ¿ der Methodenmix21 2.4Durchführung der empirischen Untersuchungen22 3.Analyse des Ist-Zustands24 3.1VRS: Gebiet und Struktur24 3.1.1Das Gebiet des VRS24 3.1.2Die Struktur des VRS25 3.2Angebotsstruktur und Entwicklung26 3.2.1Schienenpersonennahverkehr (SPNV)26 3.2.2Stadtbahn/Straßenbahn27 3.2.3Bus30 3.3Bisherige Vermarktung des Nahverkehrs im VRS32 3.3.1Betriebsformen32 3.3.2Liniennummern-System34 3.3.3Das VRS-Fahrgastinformationskonzept35 3.3.4VRS-Tarifreform37 3.4Kritische Betrachtung von Elementen der Fahrgastorientierung39 3.4.1Fehlende Erkennungszeichen für SPNV, Stadtbahn und Bus39 3.4.2Gliederung (Teilbereiche) und Nummernsystem, Diplomica Verlag<