Markus Wieck:Sexuell aggressive Verhaltensweisen bei Jungen ab 12 Jahren
- neues Buch ISBN: 9783832489212
Entwicklung eines stationären Behandlungskonzeptes Inhaltsangabe:Problemstellung: Vor ca. 14 Jahren habe ich im Bereich der stationären Jugendhilfe mein Berufspraktikum als Erzieher gemac… Mehr…
Entwicklung eines stationären Behandlungskonzeptes Inhaltsangabe:Problemstellung: Vor ca. 14 Jahren habe ich im Bereich der stationären Jugendhilfe mein Berufspraktikum als Erzieher gemacht. In diesem Jahr machte ich meine erste Erfahrung mit sexueller Aggression: In einer Austauschrunde mit dem Heimleiter beschrieb die Berufspraktikantin einer anderen Gruppe, wie ein 15jähriger Junge sich auf ein 8jähriges Mädchen legte und mit seinen Bewegungen einen Geschlechtsverkehr nachahmte. Die Berufspraktikantin war insbesondere dadurch geschockt, dass es ihr nicht gelang, den Jungen von dem Mädchen herunter zu bekommen. Der Heimleiter sagte, dass dies sicherlich eine schlimme Erfahrung für eine Berufsanfängerin sei. Man müsse sich aber vor Augen malen, dass das Mädchen in der Heimgruppe regelmäßige Malzeiten bekomme und sicher versorgt werde, dies sei im Vergleich zu der Herkunftsfamilie oft schon viel. Nach dieser Situation war ich betroffen, verwirrt und verunsichert. Seit ca. 13 Jahren arbeite ich in einer Heimgruppe mit Jungen ab 12 Jahren. Immer wieder war und bin ich dort mit sexuellen Handlungen konfrontiert, die eine Stellungnahme fordern: Beschreibungen sexueller Auffälligkeiten in den Berichten zur Aufnahmeanfrage, interne Wechsel Jugendlicher in unsere Gruppe da diese mit sexuellen Handlungen in ihrer Gruppen aufgefallen waren, verbale sexuelle Redensarten, sexuelle Handlungen der Jugendlichen untereinander, Beschreibungen von Missbrauchserfahrungen der Jugendlichen, Bekanntwerden von Missbrauch durch die Jugendlichen, ... . Es dauerte eine Weile, bis uns als Team der Handlungsbedarf in Bezug auf sexuell aggressives Verhalten bewusster wurde. Dann reagierten wir, indem wir Jugendliche mit sexuell aggressiven Verhaltensweisen stationär oder ambulant in der Psychiatrie behandeln ließen. Wenn uns ¿der Fall¿ zu brisant wurde, vermittelten wir den Jugendlichen in eine auf die Thematik spezialisierte Einrichtung. Nachdem wir uns einmal auf die Auseinandersetzung mit der Thematik sexuell aggressiver Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen eingelassen hatten, wurde uns schnell deutlich, dass es nicht ausreicht, Jugendlichen eine externe Behandlung zu vermitteln. Wir sahen und sehen uns gefordert, ein eigenes Verständnis für die Thematik zu entwickeln und aus diesem Handlungskonzepte für den Gruppenalltag abzuleiten. In Folge haben wir uns im Rahmen von Fortbildung, Fallsupervision, Fachtagen, Literaturarbeit und Hospitationen intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Manche Fragen sind beantwortet worden, andere sind unbeantwortet geblieben, neue Fragen haben sich entwickelt: - Wo beginnt sexuell aggressives Verhalten und wie ist dieses zu bewerten - Was ist eigentlich normales sexuelles Verhalten von Kindern und Jugendlichen - Warum zeigen Kinder und Jugendliche sexuell aggressives Verhalten - Gibt es einen Unterschied zwischen sexuellen Aggressionen von Erwachsenen und Jugendlichen - Ist ein Kind / Jugendlicher mit sexuell aggressivem Verhalten ein Täter oder ein Opfer - Welche Hilfe brauchen Kinder / Jugendliche mit sexuell aggressivem Verhalten - Was macht man mit sexuell aggressiven Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihrer Intelligenzminderung oder einer unklaren Diagnose nicht in einer spezialisierten Betreuungsform unterkommen - Welche unterschiedlichen Behandlungsansätze gibt es - Welche Kriterien sind für die Wahl der Behandlungsform ausschlaggebend (z.B. ambulante oder eine stationäre Betreuungsform) - In welcher Art und Weise kann ich in meiner beruflichen Praxis mit sexuell aggressiven Kindern und Jugendlichen arbeiten - Wo sind meine Grenzen in der Arbeit mit sexuell aggressiven Kindern und Jugendlichen Vermutlich laufen uns regelmäßig Sexualtäter über den Weg, von denen wir es nicht wissen. Von den Kindern und Jugendlichen, denen ich diese Arbeit widme, wissen wir, dass sie durch sexuell aggressives Verhalten andere Kinder zu Opfern gemacht haben. Hieraus wächst unsere Verantwortung zum Handeln. Gang der Untersuchung: Abgeleitet von diesen Fragestellungen lassen sich drei Zielkategorien für die Diplomarbeit beschreiben: Theoriebildung: In einem Theorieteil werde ich den aktuellen wissenschaftlichen Stand in Bezug auf das Thema sexuell aggressiver Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen darstellen und diskutieren. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit mit Jungen werde ich die Arbeit auf sexuell aggressives Verhalten von männlichen Minderjährigen beschränken. Methodisch wird sich der Theorieteil im Wesentlichen auf Literaturforschung konzentrieren. Entwicklung eines Konzeptes: Im zweiten Teil der Diplomarbeit entwickele ich ein Konzept für die stationäre Behandlung von sexuell aggressiven Jungen im Rahmen der Jugendhilfe. Der Konzeptentwicklung geht die Bildung einer sicheren eigenen Haltung zur Thematik voraus. Da sich diese in dem Konzept spiegelt und sich an demselben erläutern läßt, stelle ich das Konzept im zweiten Teil, vor der eigenen Haltung, dar. Bildung einer sicheren eigenen Haltung zu der Thematik Die gewonnene theoretische Bildung werde ich in Bezug zu meinen Praxiserfahrungen setzten. Durch die theoretische Auseinandersetzung sowie die genannte kritische Verbindung von Theorie und Praxiserfahrung werde ich im Verlauf der Diplomarbeit meine eigene Haltung zur Thematik festigen. Im dritten Teil der Diplomarbeit werde ich die der Konzeption zugrunde liegenden, persönlichen und fachlichen Haltungen darstellen und begründen. Inhaltsverzeichnis: 1.Wozu diese Diplomarbeit / Einleitung4 1.1persönliche Widmung4 1.2Problemstellung, Fragestellungen5 1.3Aufbau und Vorgehensweise, Ziele7 2.Was ist sexuell aggressives Verhalten 8 2.1Begrifflichkeiten8 2.2Definitionen 10 2.2.1Kategorisierung der Definitionen10 2.2.2Kritische Diskussion der Definitionskriterien zur Bestimmung von sexuell aggressivem Verhalten18 2.3Abgrenzung: normale - abweichend - sexuell aggressiv23 3.Quantitative Bedeutung der sexuellen Aggressivität von Kindern und Jugendlichen26 4.Wie stellt sich sexuelle Aggression als Verhalten dar 29 4.1Was tun Minderjährige, wenn sie sich sexuell aggressiv verhalten 29 4.2Typologien31 4.3Der Missbrauchszyklus37 5.Warum verhalten sich Minderjährige sexuell aggressiv 40 5.1Skizzierung der Erklärungsansätze für sexuell aggressives Verhalten40 5.2Darstellung der Entwicklungsdynamik sexueller Gewalt in Mehrfaktorenmodellen47 6.Welche Behandlungsmöglichkeiten sexuell aggressiven Verhaltens gibt es 54 6.1Skizzierung der Behandlungsansätze54 6.2Formale Aspekte der Behandlungsangebote57 6.3Skizzierung des kognitiv-behavioralen Behandlungsansatzes60 7.Darstellung der Konzeption62 7.1Ausgangssituation / Rahmenbedingungen für die Konzeptentwicklung62 7.2Darstellung der Konzeption64 8.Darstellung und Diskussion der eigenen Haltung78 8.1Mein Grundverständnisses zur Problematik sexuell aggressiver Kinder und Jugendlicher78 8.2Darstellung und Diskussion zentraler struktureller und methodischer Grundsatzentscheidungen81 8.2.1Spezialisierter Ansatz versus integrierendem Ansatz81 8.2.2Verhältnis von Zwang und Freiwilligkeit85 8.2.3Verhältnis von Therapie und Pädagogik94 8.2.4Opferarbeit als inhaltlicher Bestandteil der Behandlung109 8.2.5Behandlungsstruktur und Wirkungsgrad der Behandlung111 9.Perspektive116 Literaturangaben117 Erklärung122 Sexuell aggressive Verhaltensweisen bei Jungen ab 12 Jahren: Inhaltsangabe:Problemstellung: Vor ca. 14 Jahren habe ich im Bereich der stationären Jugendhilfe mein Berufspraktikum als Erzieher gemacht. In diesem Jahr machte ich meine erste Erfahrung mit sexueller Aggression: In einer Austauschrunde mit dem Heimleiter beschrieb die Berufspraktikantin einer anderen Gruppe, wie ein 15jähriger Junge sich auf ein 8jähriges Mädchen legte und mit seinen Bewegungen einen Geschlechtsverkehr nachahmte. Die Berufspraktikantin war insbesondere dadurch geschockt, dass es ihr nicht gelang, den Jungen von dem Mädchen herunter zu bekommen. Der Heimleiter sagte, dass dies sicherlich eine schlimme Erfahrung für eine Berufsanfängerin sei. Man müsse sich aber vor Augen malen, dass das Mädchen in der Heimgruppe regelmäßige Malzeiten bekomme und sicher versorgt werde, dies sei im Vergleich zu der Herkunftsfamilie oft schon viel. Nach dieser Situation war ich betroffen, verwirrt und verunsichert. Seit ca. 13 Jahren arbeite ich in einer Heimgruppe mit Jungen ab 12 Jahren. Immer wieder war und bin ich dort mit sexuellen Handlungen konfrontiert, die eine Stellungnahme fordern: Beschreibungen sexueller Auffälligkeiten in den Berichten zur Aufnahmeanfrage, interne Wechsel Jugendlicher in unsere Gruppe da diese mit sexuellen Handlungen in ihrer Gruppen aufgefallen waren, verbale sexuelle Redensarten, sexuelle Handlungen der Jugendlichen untereinander, Beschreibungen von Missbrauchserfahrungen der Jugendlichen, Bekanntwerden von Missbrauch durch die Jugendlichen, ... . Es dauerte eine Weile, bis uns als Team der Handlungsbedarf in Bezug auf sexuell aggressives Verhalten bewusster wurde. Dann reagierten wir, indem wir Jugendliche mit sexuell aggressiven Verhaltensweisen stationär oder ambulant in der Psychiatrie behandeln ließen. Wenn uns ¿der Fall¿ zu brisant wurde, vermittelten wir den Jugendlichen in eine auf die Thematik spezialisierte Einrichtung. Nachdem wir uns einmal auf die Auseinandersetzung mit der Thematik sexuell aggressiver Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen eingelassen hatten, wurde uns schnell deutlich, dass es nicht ausreicht, Jugendlichen eine externe Behandlung zu vermitteln. Wir sahen und sehen uns gefordert, ein eigenes Verständnis für die Thematik zu entwickeln und aus diesem Handlungskonzepte für den Gruppenalltag abzuleiten. In Folge haben wir uns im Rahmen von Fortbildung, Fallsupervision, Fachtagen, Literaturarbeit und Hospitationen intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Manche Fragen sind beantwortet worden, andere sind unbeantwortet geblieben, neue Fragen haben sich entwickelt: - Wo beginnt sexuell aggressives Verhalten und wie ist dieses zu bewerten - Was ist eigentlich normales sexuelles Verhalten von Kindern und Jugendlichen - Warum zeigen Kinder und Jugendliche sexuell aggressives Verhalten - Gibt es einen Unterschied zwischen sexuellen Aggressionen von Erwachsenen und Jugendlichen - Ist ein Kind / Jugendlicher mit sexuell aggressivem Verhalten ein Täter oder ein Opfer - Welche Hilfe brauchen Kinder / Jugendliche mit sexuell aggressivem Verhalten - Was macht man mit sexuell aggressiven Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihrer Intelligenzminderung oder einer unklaren Diagnose nicht in einer spezialisierten Betreuungsform unterkommen - Welche unterschiedlichen Behandlungsansätze gibt es - Welche Kriterien sind für die Wahl der Behandlungsform ausschlaggebend (z.B. ambulante oder eine stationäre Betreuungsform) - In welcher Art und Weise kann ich in meiner beruflichen Praxis mit sexuell aggressiven Kindern und Jugendlichen arbeiten - Wo sind meine Grenzen in der Arbeit mit sexuell aggressiven Kindern und Jugendlichen Vermutlich laufen uns regelmäßig Sexualtäter über den Weg, von denen wir es nicht wissen. Von den Kindern und Jugendlichen, denen ich diese Arbeit widme, wissen wir, dass sie durch sexuell aggressives Verhalten andere Kinder zu Opfern gemacht haben. Hieraus wächst unsere Verantwortung zum Handeln. Gang der Untersuchung: Abgeleitet von diesen Fragestellungen lassen sich drei Zielkategorien für die Diplomarbeit beschreiben: Theoriebildung: In einem Theorieteil werde ich den aktuellen wissenschaftlichen Stand in Bezug auf das Thema sexuell aggressiver Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen darstellen und diskutieren. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit mit Jungen werde ich die Arbeit auf sexuell aggressives Verhalten von männlichen Minderjährigen beschränken. Methodisch wird sich der Theorieteil im Wesentlichen auf Literaturforschung konzentrieren. Entwicklung eines Konzeptes: Im zweiten Teil der Diplomarbeit entwickele ich ein Konzept für die stationäre Behandlung von sexuell aggressiven Jungen im Rahmen der Jugendhilfe. Der Konzeptentwicklung geht die Bildung einer sicheren eigenen Haltung zur Thematik voraus. Da sich diese in dem Konzept spiegelt und sich an demselben erläutern läßt, stelle ich das Konzept im zweiten Teil, vor der eigenen Haltung, dar. Bildung einer sicheren eigenen Haltung zu der Thematik Die gewonnene theoretische Bildung werde ich in Bezug zu meinen Praxiserfahrungen setzten. Durch die theoretische Auseinandersetzung sowie die genannte kritische Verbindung von Theorie und Praxiserfahrung werde ich im Verlauf der Diplomarbeit meine eigene Haltung zur Thematik festigen. Im dritten Teil der Diplomarbeit werde ich die der Konzeption zugrunde liegenden, persönlichen und fachlichen Haltungen darstellen und begründen. Inhaltsverzeichnis: 1.Wozu diese Diplomarbeit / Einleitung4 1.1persönliche Widmung4 1.2Problemstellung, Fragestellungen5 1.3Aufbau und Vorgehensweise, Ziele7 2.Was ist sexuell aggressives Verhalten 8 2.1Begrifflichkeiten8 2.2Definitionen 10 2.2.1Kategorisierung der Definitionen10 2.2.2Kritische Diskussion der Definitionskriterien zur Bestimmung von sexuell aggressivem Verhalten18 2.3Abgrenzung: normale - abweichend - sexuell aggressiv23 3.Quantitative Bedeutung der sexuellen Aggressivität von Kindern und Jugendlichen26 4.Wie stellt sich sexuelle Aggression als Verhalten dar 29 4.1Was tun Minderjährige, wenn sie sich sexuell aggressiv verhalten 29 4.2Typologien31 4.3Der Missbrauchszyklus37 5.Warum verhalten sich Minderjährige sexuell aggressiv 40 5.1Skizzierung der Erklärungsansätze für sexuell aggressives Verhalten40 5.2Darstellung der Entwicklungsdynamik sexueller Gewalt in Mehrfaktorenmodellen47 6.Welche Behandlungsmöglichkeiten sexuell aggressiven Verhaltens gibt es 54 6.1Skizzierung der Behandlungsansätze54 6.2Formale Aspekte der Behandlungsangebote57 6.3Skizzierung des kognitiv-behavioralen Behandlungsansatzes60 7.Darstellung der Konzeption62 7.1Ausgangssituation / Rahmenbedingungen für die Konzeptentwicklung62 7.2Darstellung der Konzeption64 8.Darstellung und Diskussion der eigenen Haltung78 8.1Mein Grundverständnisses zur Problematik sexuell aggressiver Kinder und Jugendlicher78 8.2Darstellung und Diskussion zentraler struktureller und methodischer Grundsatzentscheidungen81 8.2.1Spezialisierter Ansatz versus integrierendem Ansatz81 8.2.2Verhältnis von Zwang und Freiwilligkeit85 8.2.3Verhältnis von Therapie und Pädagogik94 8.2.4Opfe, Diplomica Verlag<