Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - Taschenbuch
2011, ISBN: 9783775259309
Gebundene Ausgabe
Stuttgart, Steiner, 1997. XXVI 525; XVIII 608 S., 2 Bde., gr.okt., Ln., min. Lagersp. . -- I. Tabula gratulatoria. Zum Geleit. Schriftenverzeichnis. Wolfgang Zorn: Gesellschafts- und Wi… Mehr…
Stuttgart, Steiner, 1997. XXVI 525; XVIII 608 S., 2 Bde., gr.okt., Ln., min. Lagersp. . -- I. Tabula gratulatoria. Zum Geleit. Schriftenverzeichnis. Wolfgang Zorn: Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen der Eurasischen Alten Welt vor der "Europäisierung": Gemeinsamkeiten und Alternativen. Christoph Bartels: Strukturwandel in Montanbetrieben des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Abhängigkeit von Lagerstättenstrukturen und Technologie. Ekkehard Westermann: Die neue Schmelz- und Saigerhütte zu Mornshausen bei Gladenbach in Hessen 1563/65. Momentaufnahmen aus Planung, Bau und erstem Betrieb. Reinhard Hildebrandt: Unternehmensstrukturen im Wandel. Familien- und Kapitalgesellschaften vom 15. bis 17. Jahrhundert. Harald Witthöft: Johannes Kepler über Messen und Wiegen - metrologische Aspekte einer geistigen und materiellen Kultur in Zeiten des Wandels (1605-1627). Hans-Jürgen Gerhard: Neue Erkenntnisse zum Münzvergleich von Zinna. Wandlungen in der Währungsstruktur des Reiches in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Elisabeth Harder-Gersdorff: Eisenwaren aus der Grafschaft Mark auf dem Weg zu den Märkten des Ostseeraums: Struktur der Vertriebs- und Verkehrsformen des Hauses Harkort im 18. Jahrhundert. Friedrich-Wilhelm Henning: Ländliche Sozialstruktur undsoziale Mobilität im Mittelalter. Karlheinz Blaschke: Menge und Gliederung in der Bevölkerungsentwicklung Sachsens: Eine Langzeitbeobachtung vom 10. bis zum 20. Jahrhundert. Peter Blickle: Arbeit als Politikum an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Peter Baumgart: Vergleichende Aspekte der habsburgischen und friderizianischen Bauernschutzpolitik in Schlesien (ca. 1742-1790). Rainer Elkar: Feder, Tinte und Papier - ungebrauchte Werkzeuge im alten Handwerk? Toni Pierenkemper: Zur ländlichen Sozialstruktur Preußens an der Wende zum 19. Jahrhundert. Jürgen Schlumbohm: "Verheiratete und Unverheiratete, Inländerin und Ausländerin, Christin und Jüdin, Weiße und Negerin": Die Patientinnen des Entbindungshospitals der Universität Göttingen um 1800. Carl-Hans Hauptmeyer: Leitlinien der Wirtschaftsgeschichte Niedersachsens 1000-1500. Heinrich Schmidt: Oldenburg um 1380. Ein Beschwerderegister als Quelle zur oldenburgischen Stadtgeschichte im Späten Mittelalter. Günther Schulz: Zünfte und politische Strukturen in Köln. Die Beteiligung des Handwerks am Stadtregiment vom Verbundbrief bis zur napoleonischen Zeit (1396-1796/97). Hans-Joachim Kraschewski: Zur Arbeitsverfassung des Goslarer Bergbaus am Rammelsberg im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Markus Denzel: Statistik und Landesbeschreibung in Kurbaiern am Beispiel des Landgerichts Tölz (1771-1812). Hartmut Harnisch: Die Energiekrise des 18. Jahrhunderts als Problem der preußischen Staatswirtschaft. Dargestellt am Beispiel von Berlin und seinemweiteren Umland. Wilfried Reininghaus: Das Taschenbuch Romberg im Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv Münster. Eine Quelle zur historischen Statistik in der Grafschaft Mark (1804/05). - II. Rolf Walter: Die Wirtschaftsgeschichte als Geschichte der Zeit. Wolfram Fischer: Dimensionen und Struktur der Weltwirtschaft im 19. Jahrhundert. Hubert Kiesewetter: Aspekte der industriellen Rivalität zwischen England und Deutschland im 19. Jahrhundert (1815-1914). Rainer Fremdling: Die niederländischen Eisenbahnen und ihr deutsches Hinterland 1853-1938. Hartmut Kaelble: Der Wandel der Erwerbsstruktur in Europa im 19. und 20. Jahrhundert. Walter Achilles: Der Einfluß industrieller Zentren auf den Kartoffelbau in der Phase der Hochindustrialisierung vor dem ersten Weltkrieg. Karl Erich Born: Französische Beobachtungen und Urteile zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft im späten 19. Jahrhundert: Berichte der französischen Konsuln aus dem deutschen Kaiserreich. Richard H. Tilly: Kommunalfinanzen und -investitionen im Deutschen Kaiserreich 1870-1914: Quantifizierungsansätze. Rainer Gömmel/Helmut Braun: Aufstieg und Niedergang der deutschen Motorradindustrie. Hans Pohl: Die Struktur des Maschinenbaus in der Bundesrepublik Deutschland von 1950 bis 1960. Jürgen Schneider: "Marxistisch-lenistische Wirtschaftswissenschaften" nach sowjetischem Modell an den Hochschulen der SBZ/DDR: Legitimation und Propaganda für die Parteitage der SED. Wilfried Feldenkirchen: Agrarpolitik im Nachkriegsdeutschland: Leitbilderund Ziele der deutschen Politiker, Parteien und Interessenvertretungen. Takeo Ohnishi: Die andere Industrialisierung. Entwicklungsmechanismen südostasiatischer Staaten. Eckhard Wandel: Transformationsprobleme bei der deutschen Wiedervereinigung. Jürgen Kocka: Phasen der europäischen Bürgertumsgeschichte. Klaus Tenfelde: Typen der deutschen Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert. Johannes Laufer: Berufsständische Tradition und industrielle Produktion im 19. Jahrhundert. Überlegungen zu einer Kategorie "ständische Lohnarbeiter" am Beispiel von Glashüttenarbeitern. Reinhard Spree: Die Finanzierung von Krankenhäusern in Deutschland während des 19. Jahrhunderts. Lothar Gall: "Reichsgründer": Otto von Bismarck und Alfred Krupp. Hans-Jürgen Teuteberg: Die Rationalisierung der Küche am Beispiel des Elektroherdes seit dem späten 19. Jahrhundert. Peter Borscheid: Die "taylorisierte" Hausfrau. Zu den Auswirkungen der Rationalisierungsbewegung auf den Privathaushalt der 20er Jahre. Ernst Hinrichs: Bundeslandgeschichte zwischen Regionalgeschichte und "Staaten"-geschichte. Eine Betrachtung anläßlich des Jubiläums des Landes Niedersachsen. Rudolf Berthold: Wirtschaftsstruktur und Bevölkerungswachstum in der Magdeburger Börde 1816-1910. Uwe Kühl: Von der Masse zur Klasse? - Dimensionen und Strukturen des badischen Weinbaus im 20. Jahrhunderts. Dietmar Petzina: Strukturwandel in einer altindustriellen Region - das südwestfälische Siegerland nach dem zweiten Weltkrieg. Hansjoachim Henning: Dernordrheinwestfälische Grenzlandfond 1948-1955. Restauration oder Innovation für eine regionale Gewerbestruktur? Ulrike Albrecht: Zum Stellenwert der historischen Regionalforschung heute.., Stuttgart, Steiner, 1997., 0, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu habe, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
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Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - gebunden oder broschiert
2011, ISBN: 3775259309
2011 Hardcover 1112 S. 24,4 x 17,8 x 5 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des J… Mehr…
2011 Hardcover 1112 S. 24,4 x 17,8 x 5 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden 2, [PU:Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh.]<
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Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - gebunden oder broschiert
2011, ISBN: 9783775259309
Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 17… Mehr…
Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
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Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - gebunden oder broschiert
2011, ISBN: 9783775259309
Genève, 1896. 2°, 602 S., m. ausführlichem Anzeigeanhang. Mit allen chromolithografierten Lieferungsumschlägen und vielen Illustrationen im Text. , Mappe mit Deckelillustration, Deckel m… Mehr…
Genève, 1896. 2°, 602 S., m. ausführlichem Anzeigeanhang. Mit allen chromolithografierten Lieferungsumschlägen und vielen Illustrationen im Text. , Mappe mit Deckelillustration, Deckel min. angeschmutzt, einge wenige Hefte ebenfalls min. angeschmutzt, denoch sehr gutes Exemplar. Nr. 1 - 50 (compl.). Texte in Französisch, Deutsch und Italienisch. - Die zweite (erste 1883 in Zürich) Landesausstellung wurde 1896 in Genf veranstaltet. Hier war das erste Mal ein Pavillon des Militärdepartements dabei, das die Schweizer Armee dem Volk näher bringen wollte, was auch gelang. Vom 8. bis am 12. September fand im Rahmen der Ausstellung der erste schweizerische Kongress für die Interessen der Frau statt. Ausserdem war in Genf neben dem village suisse ein village noir mit Lehmhütten und 230 Sudanesen zu sehen.§ 010, Genève, 1896, 0, Genf, Ch. Eggimann, 1894. 2°, 4 Bl., 73 S (Text), 34 mehrfarb. Lithographien, OLwd. goldgeprägt., Deckel min. Einrisse im Gelenk, etwas fleckig. Innen sauber. Barth 25705. Vorwort v. Oberst Frey, Bildlegenden in Deutsch und Französisch. - David Estoppey, David (1862-1952), Peintre, dessinateur et lithographe. Paysages. Caricature politique et illustration. Elève de Barthélemy Menn à Genève. Camarade de Ferdinand Hodler 010, Genf, Ch. Eggimann, 1894, 0, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu habe, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
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Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - Taschenbuch
2011, ISBN: 9783775259309
Gebundene Ausgabe
Wiesbaden : F. Steiner, 1966. First Edition. Hardcover. Near fine set bound in both hard and soft covers. Remains well preserved overall; bright, tight, clean and sharp-cornered. Minor l… Mehr…
Wiesbaden : F. Steiner, 1966. First Edition. Hardcover. Near fine set bound in both hard and soft covers. Remains well preserved overall; bright, tight, clean and sharp-cornered. Minor library marks remain. Physical description; 14 volumes : illustrations, music ; 24-28 cm. Subjects; Musicology ; Periodicals. Musicology. Muziekwetenschap. Musikwissenschaft. Music ; Periodicals. Musicology ; Periodicals. Music. Journals. Musicology. Music Literature. Genres; Music. Periodical., Wiesbaden : F. Steiner, 1966, 0, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu habe, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
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Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - Taschenbuch
2011, ISBN: 9783775259309
Gebundene Ausgabe
Stuttgart, Steiner, 1997. XXVI 525; XVIII 608 S., 2 Bde., gr.okt., Ln., min. Lagersp. . -- I. Tabula gratulatoria. Zum Geleit. Schriftenverzeichnis. Wolfgang Zorn: Gesellschafts- und Wi… Mehr…
Stuttgart, Steiner, 1997. XXVI 525; XVIII 608 S., 2 Bde., gr.okt., Ln., min. Lagersp. . -- I. Tabula gratulatoria. Zum Geleit. Schriftenverzeichnis. Wolfgang Zorn: Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen der Eurasischen Alten Welt vor der "Europäisierung": Gemeinsamkeiten und Alternativen. Christoph Bartels: Strukturwandel in Montanbetrieben des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Abhängigkeit von Lagerstättenstrukturen und Technologie. Ekkehard Westermann: Die neue Schmelz- und Saigerhütte zu Mornshausen bei Gladenbach in Hessen 1563/65. Momentaufnahmen aus Planung, Bau und erstem Betrieb. Reinhard Hildebrandt: Unternehmensstrukturen im Wandel. Familien- und Kapitalgesellschaften vom 15. bis 17. Jahrhundert. Harald Witthöft: Johannes Kepler über Messen und Wiegen - metrologische Aspekte einer geistigen und materiellen Kultur in Zeiten des Wandels (1605-1627). Hans-Jürgen Gerhard: Neue Erkenntnisse zum Münzvergleich von Zinna. Wandlungen in der Währungsstruktur des Reiches in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Elisabeth Harder-Gersdorff: Eisenwaren aus der Grafschaft Mark auf dem Weg zu den Märkten des Ostseeraums: Struktur der Vertriebs- und Verkehrsformen des Hauses Harkort im 18. Jahrhundert. Friedrich-Wilhelm Henning: Ländliche Sozialstruktur undsoziale Mobilität im Mittelalter. Karlheinz Blaschke: Menge und Gliederung in der Bevölkerungsentwicklung Sachsens: Eine Langzeitbeobachtung vom 10. bis zum 20. Jahrhundert. Peter Blickle: Arbeit als Politikum an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Peter Baumgart: Vergleichende Aspekte der habsburgischen und friderizianischen Bauernschutzpolitik in Schlesien (ca. 1742-1790). Rainer Elkar: Feder, Tinte und Papier - ungebrauchte Werkzeuge im alten Handwerk? Toni Pierenkemper: Zur ländlichen Sozialstruktur Preußens an der Wende zum 19. Jahrhundert. Jürgen Schlumbohm: "Verheiratete und Unverheiratete, Inländerin und Ausländerin, Christin und Jüdin, Weiße und Negerin": Die Patientinnen des Entbindungshospitals der Universität Göttingen um 1800. Carl-Hans Hauptmeyer: Leitlinien der Wirtschaftsgeschichte Niedersachsens 1000-1500. Heinrich Schmidt: Oldenburg um 1380. Ein Beschwerderegister als Quelle zur oldenburgischen Stadtgeschichte im Späten Mittelalter. Günther Schulz: Zünfte und politische Strukturen in Köln. Die Beteiligung des Handwerks am Stadtregiment vom Verbundbrief bis zur napoleonischen Zeit (1396-1796/97). Hans-Joachim Kraschewski: Zur Arbeitsverfassung des Goslarer Bergbaus am Rammelsberg im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Markus Denzel: Statistik und Landesbeschreibung in Kurbaiern am Beispiel des Landgerichts Tölz (1771-1812). Hartmut Harnisch: Die Energiekrise des 18. Jahrhunderts als Problem der preußischen Staatswirtschaft. Dargestellt am Beispiel von Berlin und seinemweiteren Umland. Wilfried Reininghaus: Das Taschenbuch Romberg im Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv Münster. Eine Quelle zur historischen Statistik in der Grafschaft Mark (1804/05). - II. Rolf Walter: Die Wirtschaftsgeschichte als Geschichte der Zeit. Wolfram Fischer: Dimensionen und Struktur der Weltwirtschaft im 19. Jahrhundert. Hubert Kiesewetter: Aspekte der industriellen Rivalität zwischen England und Deutschland im 19. Jahrhundert (1815-1914). Rainer Fremdling: Die niederländischen Eisenbahnen und ihr deutsches Hinterland 1853-1938. Hartmut Kaelble: Der Wandel der Erwerbsstruktur in Europa im 19. und 20. Jahrhundert. Walter Achilles: Der Einfluß industrieller Zentren auf den Kartoffelbau in der Phase der Hochindustrialisierung vor dem ersten Weltkrieg. Karl Erich Born: Französische Beobachtungen und Urteile zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft im späten 19. Jahrhundert: Berichte der französischen Konsuln aus dem deutschen Kaiserreich. Richard H. Tilly: Kommunalfinanzen und -investitionen im Deutschen Kaiserreich 1870-1914: Quantifizierungsansätze. Rainer Gömmel/Helmut Braun: Aufstieg und Niedergang der deutschen Motorradindustrie. Hans Pohl: Die Struktur des Maschinenbaus in der Bundesrepublik Deutschland von 1950 bis 1960. Jürgen Schneider: "Marxistisch-lenistische Wirtschaftswissenschaften" nach sowjetischem Modell an den Hochschulen der SBZ/DDR: Legitimation und Propaganda für die Parteitage der SED. Wilfried Feldenkirchen: Agrarpolitik im Nachkriegsdeutschland: Leitbilderund Ziele der deutschen Politiker, Parteien und Interessenvertretungen. Takeo Ohnishi: Die andere Industrialisierung. Entwicklungsmechanismen südostasiatischer Staaten. Eckhard Wandel: Transformationsprobleme bei der deutschen Wiedervereinigung. Jürgen Kocka: Phasen der europäischen Bürgertumsgeschichte. Klaus Tenfelde: Typen der deutschen Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert. Johannes Laufer: Berufsständische Tradition und industrielle Produktion im 19. Jahrhundert. Überlegungen zu einer Kategorie "ständische Lohnarbeiter" am Beispiel von Glashüttenarbeitern. Reinhard Spree: Die Finanzierung von Krankenhäusern in Deutschland während des 19. Jahrhunderts. Lothar Gall: "Reichsgründer": Otto von Bismarck und Alfred Krupp. Hans-Jürgen Teuteberg: Die Rationalisierung der Küche am Beispiel des Elektroherdes seit dem späten 19. Jahrhundert. Peter Borscheid: Die "taylorisierte" Hausfrau. Zu den Auswirkungen der Rationalisierungsbewegung auf den Privathaushalt der 20er Jahre. Ernst Hinrichs: Bundeslandgeschichte zwischen Regionalgeschichte und "Staaten"-geschichte. Eine Betrachtung anläßlich des Jubiläums des Landes Niedersachsen. Rudolf Berthold: Wirtschaftsstruktur und Bevölkerungswachstum in der Magdeburger Börde 1816-1910. Uwe Kühl: Von der Masse zur Klasse? - Dimensionen und Strukturen des badischen Weinbaus im 20. Jahrhunderts. Dietmar Petzina: Strukturwandel in einer altindustriellen Region - das südwestfälische Siegerland nach dem zweiten Weltkrieg. Hansjoachim Henning: Dernordrheinwestfälische Grenzlandfond 1948-1955. Restauration oder Innovation für eine regionale Gewerbestruktur? Ulrike Albrecht: Zum Stellenwert der historischen Regionalforschung heute.., Stuttgart, Steiner, 1997., 0, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu habe, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor):
Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - gebunden oder broschiert2011, ISBN: 3775259309
2011 Hardcover 1112 S. 24,4 x 17,8 x 5 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des J… Mehr…
2011 Hardcover 1112 S. 24,4 x 17,8 x 5 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden 2, [PU:Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh.]<
Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - gebunden oder broschiert
2011
ISBN: 9783775259309
Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 17… Mehr…
Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - gebunden oder broschiert
2011, ISBN: 9783775259309
Genève, 1896. 2°, 602 S., m. ausführlichem Anzeigeanhang. Mit allen chromolithografierten Lieferungsumschlägen und vielen Illustrationen im Text. , Mappe mit Deckelillustration, Deckel m… Mehr…
Genève, 1896. 2°, 602 S., m. ausführlichem Anzeigeanhang. Mit allen chromolithografierten Lieferungsumschlägen und vielen Illustrationen im Text. , Mappe mit Deckelillustration, Deckel min. angeschmutzt, einge wenige Hefte ebenfalls min. angeschmutzt, denoch sehr gutes Exemplar. Nr. 1 - 50 (compl.). Texte in Französisch, Deutsch und Italienisch. - Die zweite (erste 1883 in Zürich) Landesausstellung wurde 1896 in Genf veranstaltet. Hier war das erste Mal ein Pavillon des Militärdepartements dabei, das die Schweizer Armee dem Volk näher bringen wollte, was auch gelang. Vom 8. bis am 12. September fand im Rahmen der Ausstellung der erste schweizerische Kongress für die Interessen der Frau statt. Ausserdem war in Genf neben dem village suisse ein village noir mit Lehmhütten und 230 Sudanesen zu sehen.§ 010, Genève, 1896, 0, Genf, Ch. Eggimann, 1894. 2°, 4 Bl., 73 S (Text), 34 mehrfarb. Lithographien, OLwd. goldgeprägt., Deckel min. Einrisse im Gelenk, etwas fleckig. Innen sauber. Barth 25705. Vorwort v. Oberst Frey, Bildlegenden in Deutsch und Französisch. - David Estoppey, David (1862-1952), Peintre, dessinateur et lithographe. Paysages. Caricature politique et illustration. Elève de Barthélemy Menn à Genève. Camarade de Ferdinand Hodler 010, Genf, Ch. Eggimann, 1894, 0, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu habe, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) - Taschenbuch
2011, ISBN: 9783775259309
Gebundene Ausgabe
Wiesbaden : F. Steiner, 1966. First Edition. Hardcover. Near fine set bound in both hard and soft covers. Remains well preserved overall; bright, tight, clean and sharp-cornered. Minor l… Mehr…
Wiesbaden : F. Steiner, 1966. First Edition. Hardcover. Near fine set bound in both hard and soft covers. Remains well preserved overall; bright, tight, clean and sharp-cornered. Minor library marks remain. Physical description; 14 volumes : illustrations, music ; 24-28 cm. Subjects; Musicology ; Periodicals. Musicology. Muziekwetenschap. Musikwissenschaft. Music ; Periodicals. Musicology ; Periodicals. Music. Journals. Musicology. Music Literature. Genres; Music. Periodical., Wiesbaden : F. Steiner, 1966, 0, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011. 2011. Hardcover. 24,4 x 17,8 x 5 cm. Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu haben, die er wiederum durch Herbeiholung der Kavallerie des rechten Flügels zu beheben gesucht hätte" (432). Auch dass der Herzog keine hinreichenden Dispositionen für die Schlacht getroffen habe, hatte Sackville ihm - im Augenblick der Schlacht wohl nicht zu Unrecht - vorgehalten (430f.). Der Anhang (911-1056) versammelt, herausgelöst aus der Chronologie, in knapper Weise grundlegende Informationen über das hannoversche und englische Kommissariat sowie über die Ergänzung und Verstärkung der Alliierten und Französischen Armee. Ebenso wird die wirtschaftliche Bedeutung der besetzten Gebiete für die Alliierte Armee untersucht. Um sich die notwendig Unterstützung zu sichern, ging Ferdinand keineswegs zimperlich vor (1045). Auch schöpfte er "unbedenklich aus den ihm zur Verfügung stehenden Geldquellen, um einzelnen Personen Belohnungen zu erteilen oder Unterstützung zu gewähren" (1049). Die ganz überwiegend chronologische Darstellung von Mediger - und Klingebiel - ist aufgrund ihrer Materialgrundlage und Materialdichte von großer Bedeutung. Sie kann eine sichere Grundlage sein für systematische Untersuchungen einzelner Problemfelder, wie zum Beispiel eine Kommandostruktur im Krieg, das heißt im Lager oder auf dem Marsch oder in der Schlacht, nicht theoretisch, sondern tatsächlich funktionierte; wie sehr die Ereignisse vom kommandieren Feldherrn abhingen oder doch von den einzelnen Unterbefehlshabern größerer oder kleinerer Truppenteile. Das Buch enthält zudem immer wieder Informationen und Urteile über den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Sie sind vor dem Hintergrund, dass eigentlich eine Lebensbeschreibung des Herzogs entstehen sollte, das eigentliche Vermächtnis Medigers: für eine vielleicht in der Zukunft erscheinende Biographie der klugen und selbstbewussten Persönlichkeit Ferdinands. [Jürgen Luh] Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Mitarbeit Thomas Klingebiel Sprache deutsch Maße 170 x 245 mm Einbandart gebunden Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Oberbefehl Sommerfeldzug Feldzug französische Armee Kriegführung Kriegsgeschichte Militär Militärgeschichte Guerre Vincennes Operationen Alliierte Armee Kampagnen Schlachten Befehlshaber George Germain Viscount Sackville Kavallerie Infanterie Geisteswissenschaften Geschichte Regionalgeschichte Ländergeschichte ISBN-10 3-7752-5930-9 / 3775259309 ISBN-13 978-3-7752-5930-9 / 9783775259309 Verlag: Hahnsche Buchh. Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliirte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) [Gebundene Ausgabe] Walther Mediger (Autor), Thomas Klingebiel (Autor) Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 129 Vorwort 7 Einleitung 33 Herzog Ferdinands Übemahme des Oberbefehls 45 Der Sommerfeldzug des Jahres 1758 161 Der Feldzug von 1759 317 Der Feldzug von 1760 477 Der Sommerfeldzug von 1761 619 Der Feldzug des Jahres 1762 769 Fazit und Ausblick 897 Anhang 911 französischen Armee 973 Kriegführung Ferdinands und ihre Ausnutzung durch ihn 1017 Quellen und Literatur 1057 Index der Orte und Personen S 11910 bearbeitet 1067 "2007 ist Eberhard Kessels Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1760-1763 in zwei Teilbänden erschienen. [1] Das Werk bildete den Abschluss der von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung II des Großen Generalstabs der preußisch-deutschen Armee seit 1890 begonnen Reihe über die "Kriege Friedrichs des Großen". Es ist eine in jeder Hinsicht detail- und informationsreiche Publikation von grundlegender Bedeutung, denn sie beruht auf Quellen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen sind und auf vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Überlegungen und Gedanken. Die Dichte von Kessels Ausführungen, so wurde geschlossen, werde wohl nicht mehr zu erreichen sein. Doch mit Walther Medigers und Thomas Klingebiels Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die alliierte Armee im Siebenjährigen Krieg liegt nun ein Werk vor, das es an Informationsgehalt, Detailreichtum und Urteilskraft mit Kessels Bänden aufnimmt. Das Buch beruht auf einem Manuskript, das im wissenschaftlichen Nachlass Medigers gefunden wurde. Es enthielt mehrere ausformulierte Kapitel über die Feldzüge Ferdinands von Braunschweig von 1757 bis 1761. Mediger hatte ursprünglich eine breitangelegte Biografie des Herzogs schreiben wollen, hatte dafür auch "über mehrere Jahrzehnte" (8) Material gesichtet und gesammelt. Doch "in den letzten Jahren vor seinem Tod fehlte ihm die Kraft, seine Pläne zu vollenden" (8). Im Auftrag von Medigers Sohn hat deshalb Thomas Klingebiel "nicht nur den Anmerkungsapparat vervollständigt, sondern weit darüber hinaus gestaltend eingegriffen, indem er Doppelungen und Brüche beseitigt, notwendige Übergänge hergestellt und vor allem die unvollständige Darstellung des Feldzugs 1761 zu Ende geführt und die fehlende Schilderung des Feldzugs 1762 völlig neu eingefügt hat", wie Jost Mediger in seinem Vorwort (7-9) schreibt. Der Band wird eröffnet mit einem 1959 von Walther Mediger in Minden gehaltenen Vortrag über "Ferdinand von Braunschweig und Friedrich der Große" (11-32), dessen Manuskript sich ebenfalls im Nachlass fand. Die Betrachtung Ferdinands steht dabei, wie hätte es zu jener Zeit anders sein können, stets im Schatten des preußischen Königs, der immer Maßstab der Einordnung ist. Die Gegensätze, die sich zwischen den beiden Persönlichkeiten nach Ferdinands Berufung an die Spitze der Alliierten Armee auftaten, werden nur wenig und sehr moderat berührt (30-31). Walther Mediger hätte den Beitrag heute wohl nicht mehr publiziert, und vielleicht wäre es besser gewesen, darauf in dem Band zu verzichten. Natürlich sollte über das Militärische hinaus das Verhältnis zwischen Herzog und König auch im Menschlichen wenigstens knapp angesprochen werden. Allerdings sind als Leitlinie für die folgenden fast 1000 Seiten die Ausführungen von 1959 wenig geeignet. Was folgt, ist die analysierende Beschreibung der Feldzüge Ferdinands von Braunschweig, gegliedert nach den einzelnen Feldzugsjahren, beginnend mit Ferdinands Übernahme des Oberbefehls über die Alliierte Armee im November 1757 (45-160) über den Sommerfeldzug von 1758 (161-315), die Kampagne von 1759 (317-476), die von 1760 (477-618) und den Sommerfeldzug von 1761 (619-768) bis zur Kampagne von 1762 (769-896). Mediger und Klingebiel, der die letzten Monate des 1761er Feldzugs und die Kampagne von 1762 auf der Grundlage der Exzerpte und Notizen Medigers nachzeichnet, folgen den Ereignissen des Krieges bis ins Detail. Auch die Bewegungen des französischen Gegners werden in die Darstellung einbezogen, trotz der Nutzung der Archives de la Guerre in Vincennes ohne die dichte, tiefe archivalische Basis, die den Operationen der Alliierten Armee zugrunde liegt. Deren Planungen und Erwartungen werden fast minutiös aus den Akten der Niedersächsischen Staatsarchive Hannover, Wolfenbüttel und Bückeburg, den Staatsarchiven Münster und Marburg, den National Archives, der British Library und dem Familienarchiv Sporcken erörtert, der Verlauf der Kampagnen wird diskutiert, deren Ergebnisse werden geprüft und kommentiert. Dies alles geschieht auf ausgewogene, dem Protagonisten des Buches durchaus kritisch begegnende Weise. So stellt etwa Mediger "Ferdinands Schlachtenlegende" von Minden 1759, festgehalten in der Relation des Herzogs über den Schlachtverlauf, richtig. Diese Darstellung ist wichtig für die Auseinandersetzung mit dem britischen Befehlshaber George Germain, Viscount Sackville, der trotz Ferdinands Befehl mit der Kavallerie des rechten Flügels nicht in die Schlacht eingegriffen hatte und deshalb der Feigheit bezichtigt worden war. In seiner Relation bezeichnete Ferdinand "den Angriff der britisch-hannoverschen Infanterie, der die Schlacht entscheiden sollte, als Folge eines Missverständnisses" (431). Anhand des Berichts eines Verbindungsoffiziers aber kann Mediger zeigen, dass dem nicht so war. Die Ursache für das ungestüme Vorgehen der alliierten Infanterie "war vielmehr der an [den General] Spörcken ergangene Befehl Ferdinands, sogleich zum Angriff anzutreten. Ferdinand wollte aber gerade diesen Sachverhalt verschleiern und seine Folgen gewissermaßen den Einwirkungen einer höheren Macht zuschrieben". Der Grund für Ferdinands Verschleierung war, "dass Sackville ihm vorgeworfen hatte, die britisch-hannoversche Infanterie übereilt zum Angriff getrieben und damit in eine Notlage gebracht zu habe, Hahnsche Buchhandlung Hahnsche Buchh., 2011, 0<
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Bibliographische Daten des bestpassenden Buches
Detailangaben zum Buch - Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die aliierte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762) (Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Landesgeschichte)
EAN (ISBN-13): 9783775259309
ISBN (ISBN-10): 3775259309
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2011
Herausgeber: Hahnsche Buchh.
1112 Seiten
Gewicht: 1,544 kg
Sprache: ger/Deutsch
Buch in der Datenbank seit 2011-06-16T16:22:43+02:00 (Berlin)
Buch zuletzt gefunden am 2024-08-19T15:39:21+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 9783775259309
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-7752-5930-9, 978-3-7752-5930-9
Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe:
Autor des Buches: mediger walther, herzog, braunschweig, thomas klingebiel, luneburg, ferdinand
Titel des Buches: siebenjaehrige krieg, siebenjährige krieg, uns ferdinand, herzog ferdinand von braunschweig lüneburg und die aliierte armee, nouveau dictionnaire francais allemand, die braunschweigische landesgeschichte, die lumi methode, braunschweigischen armee, quellen und forschungen zur, herzog ferdinand von braunschweig lüneburg und die alliirte armee siebenjährigen krieg 1757 1762 gebundene ausgabe oberbefehl sommerfeldzug feldzug französische armee kriegführung kriegsgeschichte militär militärgeschichte guerre vincennes operationen alliierte armee kampagnen schlachten befehlshaber george germain viscount sackville kavallerie infanterie geisteswissenschaften geschichte regionalgeschichte ländergeschichte quellen und darstellungen zur geschichte niedersachsens band 129 walther mediger autor thomas klingebiel autor
Daten vom Verlag:
Autor/in: Walther Mediger
Titel: Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Landesgeschichte; Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg und die aliierte Armee im Siebenjährigen Krieg (1757-1762)
Verlag: Hahnsche Buchh.
1112 Seiten
Erscheinungsjahr: 2011-05-04
Gewicht: 1,522 kg
Sprache: Deutsch
59,00 € (DE)
Not available (reason unspecified)
BB; GB; Hardcover, Softcover / Geschichte/Regionalgeschichte, Ländergeschichte; Geschichte: Ereignisse und Themen; Geschichte
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