Burgunder und Nibelungen - Taschenbuch

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, einseitig bedruckt, Note: 2,0, Universität Mannheim (Seminar für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Nibelungenlied - alte und neue Kontroversen , Sprache: Deutsch, Abstract: Uns ist in alten mæren wunders vil geseit von helden lobebæren, von grôzer arebeit, von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen, von küener recken strîten muget ir nu wunder hoeren sagen.1 Mit diesen vielbekannten Worten beginnt ein außergewöhnliches Stück deutscher mittelalterlicher Heldenepik, das Nibelungenlied.2 Als das Nibelungenlied um 1200 von einem unbekannten Dichter im Donauraum aufgeschrieben wurde, lag die Herrschaft der historisch belegten Könige von Burgund schon mehr als 700 Jahre zurück. Das Königsgeschlecht der Gibikungen, das den Nibelungen seinen Namen gab, war sogar weitere 100 Jahre zuvor erloschen. Dessen ungeachtet faszinierte der Stoff, der aus mehreren Geschichten gewoben wurde, die Menschen des Mittelalters derart, dass daraus ein Epos in Gestalt der höfischen Dichtung entstand. Im Unterschied zu anderen großen Werken der höfischen Epik, wie beispielweise dem zeitgleich geschaffenen Parzival des Wolframs von Eschenbach, verarbeitet das Nibelungenlied geschichtliche Ereignisse und uralte, über langeZeiträume tradierte Heldensagen. So birgt das Heldenepos in seinem Inneren einen Schatz, ähnlich dem im Rhein versenkten Nibelungenhort, der nur darauf wartet gehoben zu werden. So verwundert es auch nicht, dass viele wissenschaftliche Disziplinen sich an der Entschlüsselung des Nibelungenliedes versuchten, unter anderem Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte und Geographie bis über Namensforschung und Völkerkunde. Doch soll sich diese Seminararbeit nicht mit nebulösen Schätzen beschäftigen, sondern vielmehr mit der Frage nach der Herkunft und den Ursprüngen des mystischen Burgunder- und Nieblungenvolkes. Anhand der Berichte antiker Autoren und Forschungsergebnissen der Sekundärliteratur, soll die Geschichte des Volkes der Burgunder näher beleuchtet werden. Das Hauptaugenmerk soll hierbei auf die historischen Vorlagen, die dem Nibelungenlied zugrunde liegen, gelegt werden. Im Vergleich mit ausgewählten Passagen aus dem Nibelungenlied gegenüber den Quellen und Forschungsergebnissen, soll in dieser Untersuchung der Versuch unternommen werden, die Frage nach der Identität und der Geschichte der Burgunder zu beantworten.