1994, ISBN: 3596211697

Taschenbuch

[ED: Taschenbuch], [PU: FISCHER], Gottfried Bermann Fischer (ursprünglich Gottfried Bermann, 1897 - 1995, deutscher Verleger) Ich zitiere aus der ausführlichen Darstellung im Spiegel vom… Mehr…

[ED: Taschenbuch], [PU: FISCHER], Gottfried Bermann Fischer (ursprünglich Gottfried Bermann, 1897 - 1995, deutscher Verleger) Ich zitiere aus der ausführlichen Darstellung im Spiegel vom 8.10.1967 anlässlich der Erstausgabe der Memoiren: »"Einen Schlüssel zu Suhrkamps Verhalten habe ich nicht", schreibt Dr Gottfried Bermann Fischer, 70, einst Chef des S. Fischer Verlages, heute Privatier in der Toskana. Er schreibt es in seinen jetzt erschienenen Memoiren .. am Ende eines Kapitels, das zur Entschlüsselung eines anderen Sachverhalts beitragen kann: Es schildert den nun 17 Jahre zurückliegenden Bruch zwischen Bermann Fischer und seinem Verlagspartner Peter Suhrkamp, und es verweist damit, wenn auch unfreiwillig, auf einen der Gründe, aus denen der Fischer-Verlag seine einst führende literarische Position in Deutschland verlor -- an Suhrkamp. Bedroht war der 1886 gegründete Verlag des deutschen Juden Samuel Fischer, der Thomas Mann, Gerhart Hauptmann und Hugo von Hofmannsthal druckte, als Hitler in Deutschland die Macht ergriff. Bewahrt wurde er von Fischers Schwiegersohn, dem Ex-Arzt Gottfried Bermann -- im Exil; vom Fischer-Verlagsleiter, dem Ex-Lehrer Peter Suhrkamp -- im Dritten Reich. 1935 erwirkte Bermann vom Goebbels-Propagandaministerium die Erlaubnis zur Auswanderung des Verlages. Bücher der verfemten Fischer-Autoren im Wert von etwa 1,5 Millionen Mark durfte er ins Ausland mitnehmen. In Österreich, in Stockholm, Amsterdam und New York gründete er neue Verlagsunternehmen. Ein den Nazis noch genehmer Teil des Verlages sollte an einen deutschen Interessenten verkauft werden. Durch Vermittlung des Bankiers Hermann Josef Abs fanden Suhrkamp und Bermann "drei Interessenten, die Herren Philipp Reemtsma, Christoph Rathjen und Clemens Abs, seinen Bruder, die bereit waren, eine Kommanditgesellschaft unter dem Namen S. Fischer Verlag KG zu gründen". Sie zahlten der Witwe des 1934 verstorbenen Verlagsgründers, Hedwig Fischer, für den in Deutschland verbleibenden Verlagsteil 200 000 Mark. Peter Suhrkamp wurde als persönlich haftender Gesellschafter Chef des neuen Verlagsunternehmens. Bei Kriegsende war Suhrkamp ein gesundheitlich ruinierter Mann: Er war im April 1944 verhaftet worden (Suhrkamp: "Eine Phase im Kampf der Gestapo gegen den Verlag"), wurde in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert, dann ins KZ Sachsenhausen verbracht; von dort wurde er im Februar 1945 mit schwerer Lungen- und Rippenfellentzündung entlassen. Anfang August 1945 schrieb Suhrkamp aus Berlin an Gottfried Bermann Fischer nach Amerika, "äußerlich" seien vom Verlag "nur Trümmer übrig, aber der Ruf ist rein und blank geblieben", und im übrigen warte er täglich auf Bermanns Rückkehr, "um wieder in Ihre Hände geben zu können ... was ich nun neun Jahre hindurch allein verwaltet und mit meiner Person gedeckt habe". Der Verkauf des Fischer-Verlagsteils 1935 konnte nicht als eine der von den Nazis sonst praktizierten "Arisierungen" jüdischer Firmen gelten. Aber Suhrkamp wollte seine Verlagstätigkeit während des Dritten Reiches nur "als eine Statthalterschaft oder Treuhänderschaft" für die Familie Fischer ansehen und jetzt freiwillig auf seine Eigentumsrechte verzichten. An Bermann schrieb er: "Ich möchte das Verlagsgebäude möglichst in Übereinstimmung und Gemeinschaft mit Ihnen wieder in Angriff nehmen." Die Gemeinschaft des NS-Verfolgten und KZ-Versehrten Suhrkamp mit dem Exil-Heimkehrer Bermann, der als US-Bürger damals in Deutschland nicht unternehmerisch tätig werden konnte, funktionierte zunächst auch. Aber 1949 zerbrach die Übereinstimmung. Wie es zum Bruch kam, hat Gottfried Bermann Fischer nun in seinen Memoiren dargestellt: etwa durch "Suhrkamps Obstruktion", namentlich gegen die "lebenswichtige Koordination" des deutschen Verlages mit Bermanns Verlagsfirma in Amsterdam; durch Suhrkamps angebliche Weigerung schließlich, den Verlag, wie zuerst versprochen, an Fischer zurückzugeben. Bermann berichtet, daß er Suhrkamp einen Verlagsleiter-Vertrag mit 25 Prozent Gewinnbeteiligung anbot. Indes. "auch das war vergebliches Bemühen". und so blieb Bermann "keine andere Wahl, als sich an die Restitutionsgerichte zu wenden". So wenigstens memoriert er es. Sein Kontrahent kann selber nicht mehr widersprechen: Suhrkamp starb 1959. Doch er hinterließ ein Manuskript über die Affäre, die Verlagsgeschichte gemacht hat. Und Suhrkamps Erbe Dr. Siegfried Unseld fühlt sich verpflichtet, nun, da Bermann hervorgetreten ist, auch Suhrkamps Darstellung bekanntzumachen, um damit "zur Wahrheitsfindung" nicht jedoch zur Entfachung des alten Streites« beizutragen. In Suhrkamps Darstellung sieht die von Bermann beklagte "Obstruktion" so aus: Der Bermann Fischer/Querido Verlag in Amsterdam hatte "im Sommer 1949 geschäftliche Schwierigkeiten. Jedenfalls wurde damals an mich die Forderung gestellt, ich müßte zur Stützung des Amsterdamer Verlags bis Ende des Jahres 500 000 DM aufbringen und durch Ankauf seiner Buchlager für Amsterdam verfügbar machen. Das mußte ich ablehnen, da das für die deutschen Verlagsgeschäfte untragbar gewesen wäre". Zu dem von Bermann offerierten Verlagsleiter- Vertrag schreibt Suhrkamp: "Mir wurde ... ein Anstellungsvertrag (angeboten), in dem Kündigung zu jedem Jahresende mit halb-jähriger Kündigungsfrist vorgesehen war; außerdem sollte ich anerkennen, daß die zentrale Leitung des Verlages von Amsterdam aus zu geschehen hätte ... Dieses wurde auch als Diskussionsbasis von mir abgelehnt." ... Zu einem Prozeßurteil kam es jedoch nicht. Am 26. April 1950 wurde ein Vergleich geschlossen, zu dem der "SS-Staat"-Autor Eugen Kogon als Vermittler beigetragen hatte: Suhrkamp und Bermann Fischer trennten sich; aus dem "Suhrkamp Verlag, vormals S. Fischer Verlag" wurden wieder der alte S. Fischer Verlag und ein neuer, selbständiger Suhrkamp Verlag. ... Es war der Beginn einer Entwicklung, die den Suhrkamp Verlag im folgenden Jahrzehnt zum führenden Haus für moderne deutsche Literatur, zu einem der führenden Literatur-Verlage Europas aufsteigen ließ. "Letzten Endes", sagt Suhrkamp-Nachfolger Unseld, "waren es Autoren, die Peter Suhrkamp veranlaßten, die Leitung des Verlages nicht abzugeben", die ihn also in jenem Verhalten bestärkten, für das Memoiren-Autor Bermann keinen Schlüssel findet. ...« Schwarz-weiß-blaues Taschenbuch in mittelprächtigem Zustand: Einband berieben, an den Ecken und Kanten leicht bestoßen, im unteren Drittel vorn große, halbe Eselsohren, Leseknick auf dem Rücken, Kopfschnitt gelblich fleckig, auf den ersten wie den letzten Seiten schwache, gelbliche Flecken (Bilder 5 - 7), Seiten ein Hauch lichtrandig., DE, [SC: 2.25], deutliche Gebrauchsspuren, privates Angebot, 19 x 12,5 x 3,3 cm, 543, [GW: 470g], [PU: Frankfurt am Main], Durchgesehene Ausgabe, 33.-36. Tsd., Banküberweisung, Internationaler Versand<

1979, ISBN: 9783596211692

Ungekürzte Ausg., 350 S. ; 18 cm kart. in gutem Zustand 23250 ISBN 9783596211692 Versand D: 2,95 EUR Bermann-Fischer, Gottfried / Biographie ; Fischer, S. ; Lebenserinnerungen / Verleger,… Mehr…

Ungekürzte Ausg., 350 S. ; 18 cm kart. in gutem Zustand 23250 ISBN 9783596211692 Versand D: 2,95 EUR Bermann-Fischer, Gottfried / Biographie ; Fischer, S. ; Lebenserinnerungen / Verleger, Drucker, Buchhändler / Einz. Pers. â Bermann-Fischer, G. ; Biographie / Verleger, Drucker, Buchhändler / Einz. Pers. â Bermann-Fischer, G., x Buch und Schrift, a Wirtschaftswissenschaften, [PU:Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verlag,]<