Christus, König und Priester. Das Amt Christi bei Luther im Verhältnis zur Vor- und Nachgeschichte. [Von Karin Bornkamm]. (= Beiträge zur historischen Theologie, Band 106). - gebunden oder broschiert

Karin Bornkamm beschäftigt sich mit der Lehre vom Amt Christi, die heute sowohl innerprotestantisch als auch ökumenisch wieder an Interesse gewonnen hat. Allgemein wird das Amt Christi als munus triplex verstanden und in seiner voll ausgebildeten Gestalt auf Calvin zurückgeführt. Entgegen dieser traditionellen Auffassung weist Karin Bornkamm nach, daß der Ursprung und die Entwicklung der Lehrbildung vom Amt Christi bei Luther zu suchen sind. Sie verfolgt und interpretiert die Konzeption des kommunikativen königlich-priesterlichen Amtes von Luthers Anfängen an, gipfelnd im Freiheitstraktat, und weiterhin durch sein gesamtes Schrifttum hindurch, einschließlich der Christusprädikationen des Propheten und Doktors. Die Arbeit ist als Lutherstudie angelegt. Eine vorausgeschickte Skizze gilt der altkirchlichen und mittelalterlichen Verwendung der Christusprädikate rex und sacerdos, sowohl im enger theologischen wie im theologisch-politischen Sinne. Vor diesem Hintergrund verdeutlicht Karin Bornkamm mit reichem Textmaterial das Gewicht des christologischen Neuansatzes bei Luther. Die knappe Darlegung der Folgegeschichte spannt den Bogen von Calvin, der die von Luther übernommene Lehre vom zweifachen Amt zur Lehre vom dreifachen Amt umgebildet hat, bis zum Ausblick auf die Gegenwart. Dabei zeigt sich, wie Luthers originäre Konzeption verdrängt worden ist und somit in der heutigen Diskussion über das Amt Christi nicht zur Geltung kommt - sowohl gegenüber der Lehrbildung eines prophetischen Amtes wie gegenüber dem ökumenisch verhandelten Amtsverständnis. Karin Bornkamm fordert für den heutigen theologischen und ökumenischen Dialog die Berücksichtigung Luthers ein. Karin Bornkamm weist den Ursprung der Lehre vom Amt Christi bei Luther als zweifachem Amt nach und verfolgt deren Entwicklung und Verdrängung bis zur Gegenwart. Für den heutigen kirchlichen und ökumenischen Dialog fordert sie die Berücksichtigung Luthers. TML>