Das Mosaik des Reiches Gottes - Taschenbuch

Der Mensch als Wesen mit Augen, Mund und Händen ist auf Sinnlichkeit aus, nicht nur auf Zuhören. Diesem Bedürfnis nach Be-Greifbarem stellt sich das Buch von Ulrich Haag. Wie in seinem vorherigen enthält es zwölf ausgearbeitete Gottesdienstmodelle, die sich jeweils um ein Symbol entwickeln: Räucherstäbchen für den "Duft der Heiligen Nacht" an Weihnachten, Papierschwalben für die "Rückkehr des Lebens" im Frühling, Fußabdrücke in einem Gottesdienst für Jugendliche und Senioren mit dem Thema "Der Weg, die Wahrheit und das Leben".

Symbole sind keine eindeutigen Zeichen. Sie können mit vielerlei Bedeutungen belegt werden. Sie lassen sich auch für negative Zwecke "missbrauchen", wie das Beispiel des Kreuzes als christliches Ursymbol deutlich macht. Dennoch lässt sich Haag darauf ein, bestimmte Gegenstände als Symbole für die thematische Ausrichtung eines Gottesdienstes zu verwenden. Denn auch wenn sich theologische Kritik daran aufziehen lässt, Gegenstände unserer Welt zu Zeichen für das Transzendente zu machen: Ein solches Zeichen birgt große Möglichkeiten. Neben der Anschaulichkeit eben die, es anzufassen, es mit den Sinnen zu erfassen. Und so wird es in den Feiern "den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in die Hand gelegt in der Hoffnung, daß Gott sich auch und gerade profaner Dinge bedient, um sich Menschen mitzuteilen." Die Gottesdienstmodelle selbst verzichten auf die Vokabel. Sie setzen sich jeweils aus Anmerkungen zu Vorbereitung, Planung und Verlauf, einem übersichtlichen Verlaufsplan und den jeweiligen ausformulierten Texten zusammen. So gibt Haag PfarrerInnen wie Gottesdienstteams konkrete Beispiele an die Hand, versehen auch mit Hinweisen zur Beschaffung der Symbole für eine größere Anzahl von BesucherInnen, die sicher frischen Wind in jede Gemeinde bringen werden. --Stefanie Ott-Frühwald